So ein schöner und moderner Kindergarten und trotzdem kündigen die Erzieherinnen. Für die Mögginger ist dieser Umstand unerklärlich, wie es im Kinderhaus Bullerbü zu Personalengpässen und nun auch zu einer Reduzierung der Betreuungszeiten kommen konnte. Diesen Missstand formulierten auch rund 15 Mögginger während der Zuhörtour von Simon Gröger. Dieser nahm sich viel Zeit, bei einem Rundgang durch das Dorf, die Probleme und Zukunftsthemen des kleinsten Ortsteils von Radolfzell kennenzulernen. Er versprach nicht nur ein Betreuungsangebot, welches dem tatsächlichen Bedarf entspreche, sondern auch eine neue, moderne Verwaltungsphilosophie. „Mit Wertschätzung und Vertrauen kann man Mitarbeiter gewinnen und sie auch halten“, lautet Grögers Überzeugung.

Als OB will Gröger alle Kindertageseinrichtungen besuchen

Hoffnungen darauf, die geplante Erhöhung der Kitagebühren wieder rückgängig zu machen, wollte Simon Gröger indes nicht machen. Gebührenerhöhungen müssten sozial verträglich sein, war seine Antwort auf die Frage einer Mögginger Mutter, die aus Berlin zugezogen war, und sich darüber ärgerte, dass mit den Kitagebühren das Haushaltsdefizit der Stadt ausgeglichen werden solle. Gröger hingegen versprach, dass es eine seiner ersten Amtshandlungen wäre, jede Kindertageseinrichtung und jede Schule während des Betriebes zu besuchen, um direkt zu erleben und zu sehen, wie der Alltag aussehe und wo die Probleme liegen.

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So wichtig wie ihr Kinderhaus ist den Möggingern der Mindelsee. Ortsvorsteher Ralf Mayer erläuterte dem OB-Kandidaten die rechtliche Lage: Der See gehöre dem Land Baden-Württemberg, aber die Mögginger hätten das Baderecht. Der Steg sei sanierungsbedürftig, aber den Einwohnern sehr wichtig. Gröger plädierte dafür, die Wünsche und Bedürfnisse der Anwohner beim Thema Naturschutz einzubeziehen und den Mindelsee für die Mögginger offen zu halten. Die Natur rund um den Bodensee sei touristisch wichtig, aber mache auch die Lebensqualität aus, so Gröger.

Ein Haus für Vereine

Mit seinen rund 800 Einwohnern und umgeben von Naturschutzgebiet ist das Wachstumspotenzial von Möggingen eher eingeschränkt. Eine kleine Baulücke befindet sich direkt neben dem Rathaus. Ortsvorsteher Mayer berichtete von der Idee, dort ein Haus für die Vereine zu bauen. Das rege Mögginger Vereinsleben habe immer wieder Bedarf an Räumen und im Rathaus habe man zwar versucht, diesem gerecht zu werden. Aber dennoch brauche man mehr Platz. OB-Kandidat Simon Gröger unterstützte die Idee, die Fläche bei der Stadt zu behalten und für Vereine zu entwickeln. Er brachte auch die von ihm im Wahlprogramm geführte städtische Wohnungsbaugesellschaft ins Spiel. Diese sei finanzierbar, wenn man klein anfange. „Sie soll wie eine Pflanze wachsen und gedeihen“, so Gröger.