Über ein halbes Jahr musste Radolfzell nachdem Weggang von Nina Hanstein auf eine neue Geschäftsführung für die Tourismus- und Stadtmarketing Radolfzell GmbH warten. Nun aber ließ Oberbürgermeister Simon Gröger die Katze aus dem Sack: Die Neue heißt Regina Brüsewitz – und die machte gleich ordentlich Eindruck. Bei ihrer Vorstellung in der Tourist-Info wirkte sie enthusiastisch und voller Tatendrang. Sie sei eine, die „Sachen in die Hand nehmen will“, sagte sie selbst.

Jung und zielstrebig

Obwohl Brüsewitz, die aus dem Kurort Bad Schönborn zwischen Heidelberg und Karlsruhe stammt, erst 27 Jahre alt ist, bringt sie bereits einiges an Erfahrung mit. Zunächst machte sie eine Ausbildung zur Kauffrau für Tourismus und Freizeit in ihrem Heimatort. Anschließend studierte sie dual Destinations- und Kurorte-Management mit der Vertiefung Tourismus und Marketing in Ravensburg – oder „BWL-Tourismus“, wie sie es selbst nennt.

Zeitgleich engagierte sie sich in ihrem Heimatort bereits mit 20 Jahren für die SPD im Gemeinderat – als eine der Jüngsten und mit als erste Frau, wie sie berichtete.

Sie wohnt seit dreieinhalb Jahren in Radolfzell

Danach zog es Regina Brüsewitz an den Bodensee – wegen der Liebe. Seit dreieinhalb Jahren wohnt sie in Radolfzell, kennt die Stadt also bereits. Zunächst arbeitete sie im Hotel Öschberghof in Aasen, leitete dort das Tagungszentrum und organisierte Events. Momentan ist sie noch für den Whisky-Verlag Medienbotschaft in Tägerwilen im Event- und Marketingbereich tätig. Warum der Jobwechsel?

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„Ich möchte einfach in meinem Wahlheimatort arbeiten“, sagt sie. Ihre Wohnung liegt nur fünf Gehminuten von der Tourist-Info entfernt. Denn, erklärt sie, „wenn ich irgendwo wohne und sehe, hier kann man etwas starten, hier kann man etwas verändern, dann will ich da mithelfen. Ich will Sachen in die Hand nehmen.“ Die Stelle sei daher wie gerufen gekommen, nun gehe ein Traum in Erfüllung. Am 13. Dezember fiel die Entscheidung für sie im Gemeinderat.

OB lobt Erfolge im vergangenen Jahr

Ihre neue Aufgabe übernimmt Brüsewitz zum 1. März – und findet eine Stadt vor, die touristisch bereits sehr gut dasteht, wie OB Simon Gröger berichtete. Er begrüßte die neue Leiterin, lobte aber auch das TRS-Team und Interimsleiterin Silja Neumaier. „Der Christkindlemarkt im vergangenen Jahr war ein großer Erfolg“, sagte er.

Zunächst will die neue Geschäftsführerin in ihr Team einfinden. Oberbürgermeister Simon Gröger, Regina Brüsewitz sowie Silja Neumaier, ...
Zunächst will die neue Geschäftsführerin in ihr Team einfinden. Oberbürgermeister Simon Gröger, Regina Brüsewitz sowie Silja Neumaier, Marc Rodenbücher, Julia Kuppel, Luisa Hespeler und Leonie Auer vom TSR-Team (von links). | Bild: Mario Wössner

Zudem seien die jährlichen Übernachtungszahlen von 453.000 auf knapp 460.000 gegenüber 2019, dem letzten Vor-Corona-Jahr, gestiegen. „Das ist super. Nun ist es wichtig, den Tourismusstandort Radolfzell zu stärken und nach außen zu präsentieren“, sagte Gröger.

Bessere Beschilderung in der Stadt

„Radolfzell ist eine Stadt, ein kleines Schmuckkästchen in Mitten von Natur, das gefällt mir. Man kann bummeln und schön essen gehen, aber kann auch raus und ist sofort im Naturschutzgebiet oder an den Seen. Diese Abwechslung macht Radolfzell aus“, schwärmte Regina Brüsewitz. Doch Möglichkeiten zur Verbesserung gibt es jedoch immer – und die ersten hat Brüsewitz bereits ausgemacht.

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Sie möchte das „Schmuckkästchen zum Glänzen bringen.“ Ein Problem, das ihr selbst bereits aufgefallen ist: Die schlechte Beschilderung in der Stadt. Als sie vor drei Jahren hier ankam, sei es ihr schwergefallen, Restaurants und Attraktionen zu finden. „Aber wenn ich als Tourist am Bahnhof ankomme, muss ich sofort wissen, wo es was gibt“, stellt sie klar. Dies wolle sie als Teil des neuen Innenstadtkonzeption, die aktuell auf Eis liegt, als ihr ersten Projekt angehen.

Zudem wolle sie die Website verbessern und wieder einen Touch-Bildschirm außen an der Tourist-Info mit Informationen zu freien Hotelbetten und Restaurants anbringen, damit Touristen sich auch zurechtfinden, wenn das Büro geschlossen ist. Ihr Ziel: Die Radolfzeller sollen Tourismus als etwas Positives wahrnehmen und die Stadt soll als Tourismusmagnet und -marke gestärkt werden.

Große Änderungen dürfen die Radolfzeller jedoch zunächst nicht erwarten. „Zuerst einmal möchte ich mir einen Überblick verschaffen und das Team kennenlernen“, sagt Brüsewitz.