Schon viele Jahre zieht sich das Neubaugebiet Hübschäcker am nördlichen Rand von Böhringen hin, doch nun nimmt das Projekt Fahrt auf. Bei einem Wettbewerb, für den sechs Architektenbüro Entwürfe eingereicht hatten, hatte sich der Entwurf des Büros Hähnig/Gemmeke aus Tübingen einstimmig durchgesetzt.
Im Böhringer Ortschaftsrat überzeugte der Entwurf, der 275 Wohneinheiten vorsieht, mit Grünzügen, einer Mischung verschiedenster Wohnformen mit zwei- bis viergeschossigen Häusern und zwei Nachbarschaftsplätzen, die über eine vom Individualverkehr frei gehaltene Straße verbunden werden. Auto-Stellplätze gibt es keine, dafür aber zwei Parkhäuser. Nun stimmte auch der Ausschuss für Planung, Umwelt und Technik dem Entwurf als Grundlage für die weitere Planung einstimmig zu.

Laut Baudezernatsleiterin Angelique Augenstein sei der Entwurf nicht abschließend, sondern lediglich eine Vorplanung und damit Basis für die weitere Entwurfsplanung, in die Kritikpunkte aufgenommen werden. Er biete ein „hohes Entwicklungspotenzial für Böhringen“. Auch Stadtplaner Thomas Nöken sprach von einer „sehr gelungenen Arbeit“. Trotz des vielen neuen Wohnraums biete der Entwurf etliche Grünflächen.
Kritik an hoher Wohndichte und den Tiefgaragen
Kritik gab es von Seiten der Verwaltung selbst und der Ausschussmitglieder an der hohen Wohndichte. Diese müssten die Architekten noch etwas reduzieren. Zudem sei der Übergang im Norden in Richtung Natur sanfter zu gestalten.
Christof Stadler (CDU) kritisierte zudem die Randlage des Spielplätze, Walter Hiller (Freie Wähler) das vermeintlich zu geringe Tempo bei der Umsetzung und Richard Atkinson (FDP), dass zusätzlich zu den beiden Parkhäusern auch noch Tiefgaragen vorgesehen seien. Diese könnten aber laut Augenstein noch wegfallen, wenn die Zahl der Wohneinheiten reduzierte werde.
So geht es nun weiter
Als nächstes findet laut Sitzungsvorlage nun Anfang 2024 die Überarbeitung des Konzepts unter Berücksichtigung der Anregungen des Preisgerichts statt, ehe das übliche Verfahren mit Offenlagebeschluss im Laufe des kommenden Jahres startet. Für Mitte 2025 ist demnach mit der Bekanntmachung des Bebauungsplans und der Vergabe der Erschließungsarbeiten zu rechnen. Der Baubeginn ist für Ende 2025 vorgesehen, Anfang 2027 könnte die Stadt laut Plan die ersten Bauplätze im Hübschäcker vergeben.
Allerdings werden wohl nicht alle Gebiet auf einmal vergeben. Denn die Stadt müsse auch beim Ausbau der notwendigen Infrastruktur hinterher kommen, so Augenstein. „Stand jetzt könnte die Stadt diese personell und finanziell noch nicht einmal für 100 Wohneinheiten stemmen“, sagte sie. Man werde die Vergabe daher eventuell in Bauabschnitten angehen müssen.