Kultur, Natur und Musik am Bodensee. Das soll das Jahr 2021 in Radolfzell prägen. Mit diesen Themen möchte sich Radolfzell bei den Heimattagen Baden-Württemberg dem Land präsentieren.
Bei einer Pressekonferenz zum offiziellen Auftakt der Heimattage, die wegen der Corona-Pandemie nur virtuell stattfand, äußerten alle Beteiligten ihre große Vorfreude auf das jetzt beginnende Jahr.

Gisela Erler, Staatsrätin für Zivilgesellschaft und Bürgerbeteiligung im Staatsministerium Baden-Württemberg, gab einen kurzen Abriss über die Geschichte und Intention der Heimattage. Durch diese Veranstaltungsreihe soll die Gemeinschaft in einem Land, welches nach dem Zweiten Weltkrieg durch Zuwanderung und der Ankunft von Geflüchteten geprägt wurde, gestärkt werden.
Und gerade jetzt brauche man diesen Effekt mehr denn je. „Heimat bekommt in der Pandemie eine neue Bedeutung“, sagt Erler. Durch die Reisebeschränkungen würden die Menschen ihre Heimat neu entdecken und erkunden.

Zum ersten Mal würden die Heimattage auch durch wissenschaftliche Studien der Universität Konstanz begleitet. Diese hätten den Begriff „Patchwork-Heimat“ erarbeitet. Stellvertretend für das Ministerium formulierte die Staatssekretärin ihre große Vorfreude auf flexible und kreative Heimattage in Radolfzell.
Denn das Organisations-Team habe die vielen Veranstaltungen an mehrere Möglichkeiten der Hygiene-Auflagen im Rahmen der Corona-Pandemie anpassen müssen.
Auch Karlheinz Geppert, Leiter des Kulturamts Rottenburg und Vorsitzender des Landesausschusses Heimatpflege, setze sein ganzes Vertrauen in die Akteure vor Ort, dass sie die Heimattage zum Erfolg führen.
Bei der Bewerbung im Jahr 2015 hätte Radolfzell starke Konkurrenz gehabt. „Doch Seekultur, Seenatur und Seemusik haben uns als Konzept überzeugt“, so Karlheinz Geppert.

Finanziell stehen die Heimattage in Radolfzell durchaus in der Kritik. Oberbürgermeister Martin Staab betonte, dass alle Projekte durchkalkuliert seien. Die Beteiligung der Stadt belaufe sich auf 200.000 Euro.
Ob und wo man bei einzelnen Veranstaltungen noch Geld einsparen könne, sei aktuell noch nicht vorhersagbar. „Wir müssen erst sehen, welche Version der Planung durchgeführt wird, dann wissen wir wieviel es kostet. Wir haben auch Verträge einzuhalten“, sagt Staab.
Programm zu den Heimattagen 2021
- 17. Januar: „Digitaler Neujahrsempfang“: Film mit Übergabe der Heimattage-Fahne von der Stadt Sinsheim (OB Jörg Albrecht) an die Stadt Radolfzell (OB Martin Staab), eine Ansprache von Ministerpräsident Winfried Kretschmann und der Neujahrsrede von OB Staab.
- 20. März: Sonderausstellung „Trachten Leben!“ im Stadtmuseum
- 28. März – 10. Oktober: Ausstellungsprojekt mit der Universität Konstanz zum Thema „Heimat im Alltag“ in der Villa Bosch
- 17./18. April: Naturerlebnistage in Möggingen
- 24. April: „Radolfzell in Tracht“ (Internationaler Bodensee Trachtentag auf der Insel Mainau, geplant für 25. April, entfällt)
- 8./9. Mai: Baden-Württemberg-Tag mit Ausstellungseröffnung „Wirtschaft&Zukunft“ im Milchwerk
- 11. – 13. Juni: 3. Seefestival am Konzertsegel
- September: Ausstellung „Gut beTRACHTet“
- 10. – 12. September: Landesfesttage
- 12. September: Landesfestumzug
- 10. September: Verleihung der Heimatmedaille
- 11. September: Brauchtumsabend
- 9. – 10. Oktober: Straßenmusikfestival meets „Musik uff de Gass“
- 16./17. Oktober: Naturerlebnistage am Bodenseeufer
- 19. November: Verleihung Landespreis für Heimatforschung