Blaualgen stören wieder den Badespaß am Böhringer See. Seit gestern gilt an dem Gewässer ein Badeverbot. Die Blaualgen haben sich in den vergangenen Tagen so stark vermehrt, dass die Stadtverwaltung Radolfzell auf Empfehlung des Gesundheitsamts zu dieser Vorsichtsmaßnahme greifen muss. Wann das Badeverbot wieder aufgehoben werden kann, sei derzeit nicht absehbar.

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Die Stadt weist darauf hin, dass Blaualgen gesundheitsschädigende Reiz- und Giftstoffe produzieren können. Während der Zeit der Blaualgenblüte werde daher dringend geraten, vom Baden im See Abstand zu nehmen. Auch Hunde und andere Tiere sollten nicht zum Trinken an den Badesee geführt werden.

Bläulich-grüne Farbe weist auf Algenblüte hin

Begünstigt werde das Algenwachstum, wenn das Wetter längere Zeit kalt und windig sei und danach eine Schönwetterperiode mit viel Sonne und warmen Temperaturen eintritt. Eine Blaualgenblüte im See lasse sich in der Regel daran erkennen, dass die Sichttiefe nachlässt, der See eine intensiv bläulich-grüne Farbe annimmt, oder grünlich-rötliche Schlieren auf und gegebenenfalls im Wasser zu sehen seien.

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Die Wasserqualität werde vom Gesundheitsamt und der Stadtverwaltung regelmäßig überprüft. Zuletzt führten Blaualgen im Jahr 2019 im Böhringer See zu einem Badeverbot. Dieses dauerte neun Tage. Es folgte ein Expertentreffen, bei dem unter anderem die Universität Konstanz, das Institut für Seenforschung und das Landratsamt vertreten waren. Es wurde festgestellt, dass die seit 2012 im See betriebene Zwangszirkulationsanlage keine Vollzirkulation schafft. Dadurch entstehen weiterhin am Grund Sauerstoffdefizite und Phosphor wird aus dem Sediment rückgelöst.

Wie die Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) auf ihrer Internetseite schreibt, liegen optimale Wachstumsbedingungen für die Blaualgen bei einem Überangebot von Phosphor vor.