Beim Thema Kinderbetreuung hing im vergangenen Jahr in Radolfzell der Haussegen schief: Wegen Personalengpässen kam es etwa zu verkürzten Öffnungszeiten oder einem Ausfall bei den Betreuungszeiten, außerdem fehlten zahlreiche Betreuungsplätze: 185 waren es Anfang September, 70 im Ü3-Bereich und 115 im U3-Bereich.
Zumindest ein wenig konnte diese Zahl zuletzt aber noch gesenkt werden: Wie die Stadtverwaltung jüngst im Ausschuss für Bildung, Soziales und Sicherheit vorstellte, gab es Stand Mitte Dezember 2023 bis zum Ende des damaligen Kita-Jahres noch 149 unversorgte Kinder. Darunter waren 75 Kinder aus dem Ü3-Bereich und 74 aus dem U3-Bereich. Und vor Weihnachten konnten schließlich noch sechs Kinder aus dem Ü3-Bereich versorgt werden, bis Ende des Jahres bleiben so in der Altersgruppe noch 69 unversorgte Kinder auf der Vormerkliste. „Das ist aber wirklich nur eine Momentaufnahme“, betonte Brigitte Reichmann, Leiterin des städtischen Fachbereichs Bildung, Jugend und Sport, in der Sitzung.
Viele neue Betreuungsplätze in 2023
Allerdings habe sich 2023 im Bereich der Kinderbetreuung viel getan. 32 neue Plätze kamen im U3-Bereich dazu und 94 im Ü3-Bereich. Möglich war das durch die Neueröffnung des Kinderhauses am Römerbrunnen in Markelfingen, die Neueröffnung des Kinderhauses Nezfeldwies in Böhringen, den Umzug des Kindergartens St. Ursula, der dadurch eine dritte Gruppe erhalten hatte, sowie die Erweiterung des Kindergartens in Güttingen und den Umzug des Kindergartens Weltenbummler in die Container in der Hebelstraße.
Insgesamt gibt es in Radolfzell derzeit rund 1440 Plätze: 296 im U3-Bereich und 1143 im Ü3-Bereich. Es sollen aber schon sehr bald noch mehr werden: Wie die Stadt bereits ankündigt, sollen im Januar noch weitere zwölf Ü3-Plätze im Kindergarten Weltenbummler hinzukommen.
Wie geht es weiter?
Auch weitere Entwicklungen verändern die Kapazitäten: So ist in den nächsten Jahren die Aufstockung der Entdeckerkiste geplant, außerdem gibt es Erweiterungsprojekte bei bestehenden Einrichtungen und die Stadt prüft, inwieweit Investorenprojekte Auswirkungen haben. Außerdem ergibt sich durch den Wegfall des Miet-Moduls am Kindergarten Markelfingen im Sommer 2026 ein Minus von 25 Plätzen. Laut Brigitte Reichmann soll das aber aus heutiger Sicht keine Probleme bei der Kinderbetreuung zur Folge haben.
Herausforderungen entstehen laut Reichmann allerdings durch einen steigenden Bedarf durch zugezogene Flüchtlinge sowie Neubauten.