Wie so oft hat die Gemeinde Reichenau mit einem Bebauungsplan auf Bauanfragen reagiert, die nicht den Zielen des Entwicklungskonzepts der Insel entsprechen. Im Plan Maurershorn geht es um den wenig bebauten, hauptsächlich landwirtschaftlich genutzten Bereich im Südosten zwischen Oberer Rheinstraße und Seeufer.

Bild 1: Weitere Häuser unerwünscht – Erweiterungen im Bestand sind aber möglich
Bild: Müller, Cornelia

Weitere Baufenster für Häuser sind nicht vorgesehen; es solle lediglich Spielräume für Erweiterungen der bestehenden Gebäude geben, so Planerin Stephanie Witulski im Gemeinderat. Diese seien allerdings von Gebäude zu Gebäude unterschiedlich, weil sie wie die Grundstücke selbst in ihrer Größe sehr verschieden dimensioniert seien. Für alle Eigentümer sollten die gleichen Grundsätze gelten, so die Planerin.

Dabei gehe es um die Höhen, vor allem aber um die einheitliche Grundflächenzahl von 0,3. Das bedeutet, es dürfen maximal 30 Prozent des Grundstücks bebaut werden und dies höchstens bis zu einer Grundfläche von 200 Quadratmetern. Praktisch keinen Spielraum gibt es bei einigen Häusern nah am Ufer, die innerhalb der Hochwasserzone stehen.

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Nach der ersten Offenlage des Planentwurfs scheint es so, als könnten alle betroffenen Eigentümer mit diesen Regelungen leben. Jedenfalls gingen nur von drei Hauseigentümern Änderungswünsche ein. Und diesen geht es nicht um zusätzliche Baufenster, sondern lediglich um eher geringfügige Erweiterungen bei bestehenden Gebäuden, um Anbauten mit Wohnraum schaffen zu können. Witulski meinte, diesen Wünschen könne man weitgehend entsprechen.

Lediglich bei einer Eigentümergruppe von zwei zusammenhängenden Häusern an der Oberen Rheinstraße verweigert der Rat, dass der ganze Vorplatz Richtung Straße zum Baufenster gehören solle. Die Planerin hatte erklärt, es gebe dort bei der jetzigen Bebauung aus städtebaulicher Sicht eine aufgelockerte Struktur: Die Hauptgebäude stünden mal näher an der Straße, mal davon abgerückt. Dies solle beibehalten werden.

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Die Behörden hatten kaum Änderungsvorschläge. Lediglich ein unbebautes Grundstück an der Oberen Rheinstraße wird auf Anregung des Landwirtschaftsamtes komplett als Fläche für die Landwirtschaft eingetragen.

Im Plangebiet gibt es an einigen Stellen eng nebeneinander gebaute Häuser, aber auch weite Grünflächen und landwirtschaftliche Flächen beziehungsweise Gewächshäuser. Dadurch gebe es von der Oberen Rheinstraße aus immer wieder Sichtbeziehungen zum See, die laut Entwicklungskonzept erhalten werden sollen, so Stephanie Witulski. Das Konzept sehe hier keine weitere Bebauung vor.