Auf ihre Namen hören die sechs Schafe, die seit Anfang Februar in den Weinreben von Julian Moser grasen, noch nicht. Doch schon ein wenig Rascheln mit dem Futtereimer genügt, um die bretonischen Zwergschafe im Alter zwischen einem und vier Jahren anzulocken. Die Rasse stammt ursprünglich von der französischen Atlantikinsel Quessant.

Julian Moser hat sich vor ein paar Jahren für den biologischen Weinbau auf der Insel Reichenau entschieden und hatte schon lange die Idee im Kopf, sich diese kleinen Schafe zuzulegen, damit sie ihm bei der Arbeit in den Reben unterstützen.

„Die Quessant-Schafe sind die kleinste Schafrasse der Welt“, erklärt er, „nach meinem Studium bin ich ihnen auf einem Weingut in Südtirol zum ersten Mal begegnet und hab sie nie vergessen. Seit Anfang des Jahres machte ich mich aktiv und erfolgreich auf die Suche nach dieser besonderen Rasse hier in der Region.“

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Die kleine Herde übernimmt einige Aufgaben

Der Vorteil der kleinen Tiere sei unbestritten, denn sie knabberten nicht nur die kleinen unerwünschten Triebe am unteren Rebstamm ab, sondern „mähen“ gleich noch den Rasen zwischen den Rebreihen und düngen ihn mit ihrem Kot. „Auf diese Art erspare ich mir viel Arbeit“, sagt Moser,

Der Winzer gesteht, dass es außerdem auch ganz nett sei, diese Tiere bei sich zu haben. „Sie sind neugierig und kommen auf eine freundliche Art heran, wenn man in den Reben ist“, erzählt er. Der Winzer betont aber, dass es keine Streicheltiere seien, denn „sie haben richtig was zu arbeiten hier auf rund zwei Hektar. 20 Ar haben sie in den vergangenen drei Wochen schon erledigt.“

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Kommunikativer sei es nun in den Reben auch, denn nicht selten bleiben Passanten stehen, beobachten die Tiere und kämen dann mit ihm ins Gespräch. „Es ist ein Versuch, und ich beobachte genau, bis auf welche Höhe die Schafe knabbern“, sagt Moser mit einem Augenzwinkern: „Aber ich habe große Hoffnung, dass sie später im Jahr nicht an die weiter oben hängenden Trauben herankommen.“