Es war wohl visionäre Weitsicht, als ein paar tapfere Eisenbahnfreunde um den Schweizer Industriellen Giorgio Behr den Entschluss fassten, die zwar traditionsreiche und doch wenig erfolgsverwöhnte Bahnlinie Singen/Etzwilen vor dem Abriss zu bewahren. Viel Geld und noch mehr Herzblut wurde in den vergangenen Jahren investiert, um die gleisstrecke betriebsbereit zu halten. Wie wichtig das sein kann, zeigt der Blick in die andere Himmelsrichtung: Die einstige Randenbahn, die Singen mit den Hegauorten bis hinter Hilzingen verknüpfte, ist Geschichte und wird wohl nicht mehr wieder kommen.
Der mutige Erhalt des Etzwiler Bähnles eröffnet nun Raum für Visionen über den Museumsbahnbetrieb hinaus. Doch auch hier zeigt sich, wie schwer es ist, Schienen zu verlegen. Es gilt die Lücke zu schließen. Gespannt darf man daher sein, ob die Finanzierung des Wiedereinbaus der fehlenden 77 Meter gelingt.
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