Seit dem vergangenen Sommer gibt es in Rielasingen-Worblingen einen Kinderrat. Er setzt sich zusammen aus sechs Schülern im Alter von 9 bis 13 Jahren. Der Kinderrat wurde demokratisch von Kindern gewählt.
Schulsozialarbeiter Mario Maué begleitet und unterstützt diesen Kinderrat und kann bereits nach ein paar Monaten des Bestehens Erstaunliches berichten.
Er erlebt die Kinderräte nach eigener Aussage politisch interessiert, kritisch und am Gemeinwohl orientiert. Die Kinder hätten in der Gemeinde einen Platz zum Mitgestalten, um auch damit eine Zufriedenheit für alle schaffen zu können, so der Schulsozialarbeiter. Die Kinder würden das gesellschaftliche Leben in der Gemeinde beeinflussen wollen und hätten bei den bisherigen Treffen schon ganz viele Ideen gesammelt.
Ein bisschen wie Gemeinderat
Diese Treffen der Kinderräte seien dabei durchaus vergleichbar mit den Gemeinderatssitzungen der Erwachsenen, nur etwas kindlicher gestaltet.
Die Viertklässlerin Stella Wegeng ist Kinderrätin. „Die Arbeit im Rat macht Spaß und kommt gut voran“, sagt Stella. Sie zeigt großes Interesse an den im Kinderrat entwickelten Themen.
Die Amtszeit der gewählten Kinderräte dauert ein Jahr. Das bedeutet, vor den Sommerferien soll es Neuwahlen geben. „Ich möchte mich für eine Wiederwahl bewerben“, weiß Stella Wegeng jetzt schon.
Kinder wollen auch Ansprechpartner sein
Und sie möchte, dass alle Kinder und Erwachsenen im Dorf von der Arbeit des Kindergremiums erfahren und davon partizipieren können. Besonders die Kinder sollen wissen, dass man sich auch jederzeit an die Kinderräte wenden könne, wenn es Probleme oder Wünsche gibt.
Gemeinsam erarbeiteten die junge Räte bisher Themen, die für sie besonders wichtig sind. Dazu zählen zum Beispiel Gerechtigkeit, Nachhaltigkeit, Demokratie, Vielfalt, Ökologie und das Zusammenleben der Generationen in der Gemeinde.
Konkret geplant wird derzeit, abhängig von der Corona-Krise, eine Müllsammelaktion. Dazu sollen alle Kinder aus dem Dorf eingeladen werden, um gemeinsam aufzuräumen.