Singen – Nun ist also der Wechsel vollzogen: Schon lange hatte Roland Brecht angekündigt, dass er nicht mehr für den Vorsitz des Sportausschusses kandidieren werde. Hubert Denzel übernimmt seine Arbeit nach einstimmiger Wahl bei der Hauptversammlung. Mit einer neuen Geschäftsordnung hat der Sportausschuss seinen Namen in StadtSportVerband geändert, wie Hubert Denzel bekannt gab. 

Ab sofort sind alle Sportvereine Mitglied

Nach der Ursatzung aus dem Jahr 1976 hatte der Sportausschuss ursprünglich nur Mitglieder, die im Badischen Sportverband waren. Dies ist nun mit der neuen Geschäftsordnung geändert worden, sodass alle in Singen Sport treibenden Vereine Mitglied sind.

Wolfgang Lutz (von links), Denise Rutschmann, Roland Brecht und Daniel Lehmann sind nun nicht mehr im Vorstand des StadtSportVerbands.
Wolfgang Lutz (von links), Denise Rutschmann, Roland Brecht und Daniel Lehmann sind nun nicht mehr im Vorstand des StadtSportVerbands. | Bild: Susanne Gehrmann-Röhm

Aus diesem Grund wurde auch die Zahl der Vorstandsmitglieder von bisher vier auf nun sieben erhöht, sagte Hubert Denzel. Im Vorfeld hatte sich Denzel bereit erklärt, den Vorsitz von Roland Brecht, der seit 2004 Vorsitzender war, zu übernehmen. Auch Hubert Denzel ist seit 2002 im Sportausschuss über die Schützengesellschaft Singen 04, deren Vorsitzender er ist.

Sportamt informiert über neue Förderrichtlinien

Die neuen Sportförderrichtlinien waren auch ein Thema bei der Versammlung. Fabian Wilhelmsen, Mitarbeiter im Sportamt, informierte die Anwesenden über die wichtigsten Änderungen, die der Gemeinderat im Oktober 2019 beschlossen hatte.

Mit gut 160 000 Euro fördere die Stadt jährlich die Sportvereine, doch nur etwas mehr als die Hälfte der Vereine würden Fördergelder beantragen, so Wilhelmsen. Gefördert werden Vereine mit Sitz in Singen, die für alle Menschen offen sind und Angebote für körperliche Bewegung machen. Der Höchstbetrag der Grundförderung sei um 500 Euro auf nun 1500 Euro erhöht worden. Förderungsfähig seien Fahrtkosten zu Weltmeisterschaften, Deutschen oder Süddeutschen Meisterschaften oder Spieltage in der zweiten oder höchsten Liga sowie auch Übernachtungskosten zu solchen Anlässen.

Neue Anforderungen an hauptamtliche Trainer

Die Richtlinien für hauptamtliche Trainer wurden ebenfalls geändert. So wird entweder ein Uni-Abschluss im Bereich Sport erwartet oder mindestens eine A-Lizenz. Außerdem müsse ein hauptamtlicher Trainer 50 Prozent Jugendarbeit machen, das Training mindestens 12 Stunden pro Woche umfassen und die Sportler auf hohen Ebenen im Landeskader oder höher teilnehmen. Die Lohnkosten werden bei maximal 25 000 Euro im Jahr zu 50 Prozent gefördert und sind auf zwei Jahre befristet, erläuterte Wilhelmsen.

Bei Sanierungsmaßnahmen oder Baukosten könnten 50 Prozent der zuschussfähigen Kosten gefördert werden. Bernd Walz, Leiter des Sportamts, berichtete über die aktuellen baulichen Maßnahmen im Bereich Sport. So werde derzeit die Umkleiden beim ESV Südstern für 400 000 Euro erneuert und auch die Friedinger Halle erfahre eine Sanierung, die rund 250 000 Euro koste. In punkto Fußballvereine machte Walz eine klare Ansage: „Wir haben nun 15 Fußballvereine in Singen und brauchen keine neuen Fußballvereine“, sagte er. Der vor vier Jahren gegründete Jugendförderverein sei auf einem guten Weg, vor allem bei der C- und D-Jugend.

Sporthalle und Hallenbad-Sanierung müssen warten

Bei den Dauerwünschen der Sportvereine, einer dreiteiligen Sporthalle und der Sanierung des Hallenbads, konnte Walz wiederum nur vertrösten. Bei der Stadt hätten andere Pflichtaufgaben wie Kinderbetreuung oder Schulerweiterungen Vorrang. Eine neue Sporthalle, die rund acht Millionen Euro kosten würde oder eine Sanierung des Hallenbads in Höhe von rund zehn Millionen Euro sei derzeit nicht finanzierbar.

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Walz dankte dem Vorstand, insbesondere Roland Brecht für die lange gute Zusammenarbeit. Brecht gab den Dank für die Unterstützung der Sportvereine zurück an die Verwaltung und den Gemeinderat. „Bleiben Sie dem Sport treu, ich bleibe es auch“, so Brecht. Bei der Sportlerehrung war er bereits von OB Bernd Häusler verabschiedet worden. Ein Dank ging auch an die ausscheidenden Vorstandsmitglieder Wolfgang Lutz, Daniel Lehmann und Denise Rutschmann.