Die Schneeflocken der vergangenen Tage kamen für den Hüttenzauber 2016 auf dem Rathausplatz ein bisschen zu spät. Ansonsten ging die Planung des Singener Weihnachtsmarktes für die Veranstalter in vollem Umfang auf. So jedenfalls lautet die Bilanz der beiden Geschäftsführenden Gesellschafter Tommy Spörrer und Frank Schuhwerk von der Konstanzer Firma "Event Promotion". Genaue Zahlen über Besucher gibt es nicht; da wollen sich die Veranstalter nicht mit falschen Schätzungen aufs Glatteis begeben. "Eine wachsende Akzeptanz können wir aber ganz deutlich feststellen", sagt Tommy Spörrer. "Besonders an den Wochenenden ist der Markt sehr gut besucht." Sehr viele Gäste aus der Schweiz hätten den Singener Weihnachtsmarkt für sich entdeckt. "Unsere eidgenössischen Nachbarn legen großen Wert auf Qualität", weiß Spörrer. "Die finden sie hier in Singen." Abgesehen von den stark frequentierten Adventswochenenden sei der Dienstag nach dem Terroranschlag auf dem Berliner Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche in Singen der stärkste Besuchertag gewesen. So als hätten die Menschen die freiheitlich-westliche Lebensart dadurch bekräftigen wollen.
Nach dem Fest ist wie immer vor dem Fest. Das gilt auch für den Hüttenzauber. "Wir beginnen jetzt schon mit den Ausschreibungen für den nächsten Weihnachtsmarkt", erzählt Frank Schuhwerk. Es sei nicht ganz leicht, gute Händler mit hochwertigen Artikeln zu gewinnen. Deshalb müsse man sich im Prinzip schon um die nächste Veranstaltung kümmern, wenn die Verkaufsbuden gerade abgebaut werden.
Ein Großteil der Kosten, die nach Angaben der Veranstalter weit im sechsstelligen Bereich liegen, werde über die Gastronomie finanziert. So könne man vermeiden, dass für den Weihnachtsmarkt wie in andern Städten Eintritt verlangt werden müsse, um Sicherheitskonzepte, Dekoration und anderes zu finanzieren.
Vor dem Dreikönigstag ist die Almhütte als letzte der kleinen Hüttensiedlung abgebaut worden. Gemeinsam mit den rund 40 kleineren Hütten wird sie nun gründlich gereinigt und in Mühlhausen-Ehingen eingelagert.
Nach der Manöverkritik beginnt nun die Planung für den nächsten Hüttenzauber. Festhalten wolle man auf jeden Fall an dem Bähnle, das als großer Werbeträger durch die Fußgängerzonen tuckert. Mit Sondergenehmigungen sei die Stadt den Veranstaltern sehr entgegen gekommen. Überhaupt kam aus dem Rathaus viel Zuspruch. Viele Mitarbeiter seien nach der Arbeit zu Stammgästen an den Ständen geworden. Auch die Anlieger – wie auch das Hotel – hätten sich gut mit dem Weihnachtsmarkt arrangiert. Beschwerden habe es jedenfalls nicht gegeben. Beim nächsten Hüttenzauber möchten Tommy Spörrer und Frank Schuhwerk noch mehr private Initiativen, Schulklassen oder Chöre für Auftritte auf der Stallbühne gewinnen. Wichtig sei die Veränderung, damit die Veranstaltung nicht langweilig werde.
Wer dahinter steckt
Die Firma Event Promotions ist seit 2002 als Dienstleister aktiv und organisiert neben großen Werbekampagnen für Firmen auch Feste, Roadshows und Tagungen. Seit fünf Jahren organisiert das Unternehmen einen Weihnachtsmarkt in London und seit drei Jahren den vierwöchigen Hüttenzauber in Singen. Fünf hauptamtliche Kräfte, eine Auszubildende und rund 1500 Promoter (Werbekräfte) arbeiten für das Unternehmen. Am Hüttenzauber beteiligt sich der SÜDKURIER als Medienpartner. (gtr)
Alle Bilder vom Singener Hüttenzauber 2016: