Die Singener Innenstadt wirkt fast, als habe ein Zauberer seine Kiste geöffnet und entlang der Straßen und Wege seine Schätze fallen lassen. Hier gibt es etwas zu essen, dort zu stöbern, überall etwas zu hören und vor allem zu sehen. Während am Freitagvormittag noch eifriges Gewusel geherrscht hat, um all das in vollem Glanz zu präsentieren, war um 16 Uhr zur offiziellen Eröffnung alles bereit. Die ersten Currywürste waren gegrillt, die ersten Dinnete gebacken und viele Früchte für die Bowle geschnitten. Denn wie Singens Oberbürgermeister Bernd Häusler sagte: In einer Stadt wie Singen werde viel gearbeitet und da sei es gut, auch mal zu feiern. Diese Worte nahm manch Singener wörtlich und so war der kühle Sekt zur Eröffnung rasch genossen.

Eröffnung beim Singener Stadtfest 2019
Eröffnung beim Singener Stadtfest 2019 | Bild: Arndt, Isabelle

Schattenplätze sind gefragt

Gelegenheit zu feiern, bietet sich in den nächsten Tagen reichlich. Musiker und Sportler haben am Freitag nur auf die Eröffnung gewartet, um zu singen, zu spielen und zu tanzen. Das Programm verspricht insgesamt 200 Stunden Unterhaltung auf erstmals sieben Bühnen. Die verschiedensten Angebote (siehe unten) sind auf rund 1000 Festmetern in der Singener Innenstadt verteilt. Sonnenschirme wurden in den vergangenen Tagen verstärkt aufgestellt. „Die Schattenplätze sind gefragt“, bemerkte auch OB Häusler angesichts spärlich besetzter Sonnenplätze und dichtem Gedränge unter den Sonnenschirmen. Denn zum größten Openair-Fest der Stadt, wie Claudia Kessler-Franzen von Singen aktiv es nennt, erschien auch die Sonne und brachte sommerliche Temperaturen von über 30 Grad Celsius.

Eröffnung beim Singener Stadtfest 2019
Eröffnung beim Singener Stadtfest 2019 | Bild: Arndt, Isabelle
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„Wir sind Singener und tun was für die Stadt“

Im Schnitt sei die Temperatur zum Stadtfest genau richtig, sagte Gerd Springe von Singen-Aktiv. Ebenfalls genau richtig, nein immer besser, sei das Programm. Sein persönlicher Höhepunkt sei der ökumenische Gottesdienst am Sonntag, denn das sei ein Erlebnis der Begegnung und des Miteinanders. Ein Miteinander, das auch das Stadtfest prägt: Zahlreiche Vereine, Ehrenamtliche, Engagierte packen mit an, um die dreitägige Feier zu stemmen. Und so erhielt Klaus Bach vom gleichnamigen Autohaus auch Szenenapplaus für seine Worte „Wir sind Singener und tun was für die Stadt.“ Udo Klopfer von der Sparkasse Hegau-Bodensee versprach, im nächsten Jahr auch als Ruheständler vorbeizuschauen – „dann sehen wir uns am 26. Juni 2020 wieder!“, sagte Claudia Kessler-Franzen begeistert. Diesen Termin kann man sich notieren. Die Arbeit von Singen-Aktiv würdigte einmal mehr OB Bernd Häusler: „Ich weiß, was für eine Wahnsinnsarbeit das ist“, denn er habe das Stadtfest einst drei Jahre lang organisiert.

Schultüte für neuen Landrat

Eröffnung beim Singener Stadtfest 2019
Eröffnung beim Singener Stadtfest 2019 | Bild: Arndt, Isabelle

„Singen ist super“, konstatierte auch der neue Landrat Zeno Danner zur Eröffnung. Die Stadt am Hohentwiel sei nicht nur wirtschaftlich ein Zugpferd im Landkreis, erwiderte er auf eine vorherige Bemerkung von Singens Oberbürgermeister Bernd Häusler. Singen sei auch kulturell bemerkenswert, wie das Stadtfest zeige. Damit ihm beim Feiern nicht die Puste ausgeht, überreichte ihm Claudia Kessler-Franzen eine Schultüte. Gefüllt mit einem Handtuch, falls es mal wieder heiß wird, aber auch mit Studentenfutter, damit er kernig bleibt, und etwas Süßem für die Nerven. Okay, eigentlich war die Schultüte anlässlich der ersten 100 Tage im Amt. Für das Stadtfest fehlen darin nur noch Sonnencreme und Sonnenbrille.

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Was in Singen geboten ist

  • Politik: Die Hauptbühne an der August-Ruf-Straße auf Höhe der Schwarzwaldstraße bietet am Samstag um 16 Uhr Platz für eine Diskussion. Der TV-bekannte Anwalt Ingo Lenßen spricht dann mit OB Bernd Häusler, Gleichstellungsbeauftragter Petra Martin-Schweizer, SÜDKURIER-Redaktionsleiter Torsten Lucht und anderen über Demokratie und die Rolle der Medien. Auf dieser Bühne haben außerdem diverse Vereine und Tanzschulen ihren Auftritt. Am Sonntag gibt es um 10.30 Uhr einen ökumenischen Gottesdienst und ab 13.15 Uhr den Tag der Jugendmusikschule.
  • Musik: Es singt und klingt an zahlreichen Ecken von der Heimat- über die Ekkehard- bis zur Scheffel-Bühne. Die Scheffel-Lounge hat sich der Chillout- und elektronischen Musik von DJs verschrieben. Die Bühne für Vielfalt bietet am Samstag Comedy und Kleinkunst, am Sonntag aber auch eine Open Stage mit Überraschungsgästen.
  • Essen: Angebote unter dem Motto „Genuss und Stimmung“ gibt es besonders in der August-Ruf-Straße.
  • Bummeln: Die Hegau- und Scheffelstraße sind reserviert für Markt, Schmuck und Kunsthandwerk. Die Hadwigstraße bietet Informationen zur Fahrradstadt Singen und Platz zum gemeinsamen Kicken.
  • Jugend: Die b.free-Jugend-Bühne in der Erzbergerstraße verspricht eine Mischung aus Auftritten und Mitmach-Gelegenheiten. Höhepunkte sind am Samstag das Breakdancebattle um 15 Uhr sowie Standup-Comedy mit Kinan Al und Jonas C. Imam um 19.30 Uhr. Am Sonntag wird dort gezaubert, getanzt und musiziert. Die gesamte Erzbergerstraße wird am Wochenende zur Aktionsmeile, am Samstag unter dem Motto „Street-Styles“ sowie von 15 bis 18 Uhr mit einem Graffiti-Workshop und am Sonntag zum Familienmitmachtag mit Bouldern, Zirkus, Kinderschminken etc.