Schneeflöckchen, Weißröckchen, wann kommst du geschneit, heißt es in einem Kinderlied. Zur Eröffnung des 23. Gottmadinger Weihnachtsmarktes war es dann soweit: Leise rieselte der Schnee, und der Platz vor dem alten Rathaus war mit einer weißen Decke überzogen. Dazu kroch die Kälte von unten langsam die Beine hinauf.

Es dauerte nicht lange, und eine Schneeschicht bedeckte auch die zahlreichen Besucher. Sie nahmen es gelassen und mit Freude über die Schüler der Jugendmusikschule Westlicher Hegau, die zur Eröffnung sangen und musizierten. Mit Schnee auf Kleidung und Mützen hielten die Mädchen und Jungen dem Schneeeinbruch zwar fröstelnd, aber tapfer stand. Auf der Treppe zur Hebelschule aufgereiht, boten sie ein anrührendes Bild: Die geröteten Nasen hoben sich aus der weißen Flockenmenge hervor, die jungen Instrumentalisten waren bemüht, die Töne auf den Xylophonen vom Schnee zu befreien.

Vor dem Spiel hieß es für die Jungen der Jugendmusikschule Westlicher Hegau: Die Töne auf dem Xylophonen vom Schnee befreien.
Vor dem Spiel hieß es für die Jungen der Jugendmusikschule Westlicher Hegau: Die Töne auf dem Xylophonen vom Schnee befreien. | Bild: Christel Rossner

"Das ist der erste Weihnachtsmarkt mit Schnee", meinte Bürgermeister Michael Klinger. Seinen Dank richtete er an die Organisatoren des Gewerbevereins, allen voran Christa und Werner Winterhalder, und die Sponsoren. Vor allem dankte er den Kindern der Jugendmusikschule Westlicher Hegau und ihrer Leiterin Ulrike Brachat. Sie alle hatten ausgeharrt in Schnee und Kälte. Dazu waren sie den ganzen Tag über in verschiedenen Formationen auf dem Markt präsent.

An Schneefall zum Weihnachtsmarkt konnte sich auch Diana Zolg nicht erinnern: "Seit Anfang an bin ich mit einem Stand dabei, aber so was habe ich noch nicht erlebt", erklärte sie. "Mir gefällt es", fügte sie gleich hinzu, "ein Weihnachtsmarkt mit Schnee ist doch schön." Sie war optimistisch, dass sich die Besucher vom Wetter nicht abhalten lassen würden.

Damit behielt sie Recht: Dick eingemummelt und mit Schirmen schlenderten die Besucher über den Markt. Einige Eltern zogen ihren Nachwuchs auch auf dem Schlitten durch die Stände. Klein aber fein, war das Motto auch in diesem Jahr. Mit selbsterzeugten Waren wie Bastelarbeiten, Filz- und Holzartikeln und weihnachtlichen Dekorationen, Schnäpsen, Likören, Nudeln und Räucherwaren aus Tirol waren an den Ständen Artikel zu finden, die nicht überall zu haben sind. Trotz Schneefall zog der Duft von Erbsensuppe und Glühwein in die Nase, die bei diesem Wetter Wärme auch von innen spendeten.

Die Standbetreiber hatten zum Schutz gegen die Kälte dicke Styroporplatten auf den Erdboden gelegt. Die teilweise zugeschneiten Auslagen wurden stets freigelegt, die Schneemassen von den Standdächern gewuchtet. Durch die weiße Pracht wurde der Weihnachtsmarkt für die schneebedeckten Kunden und für die Standbetreiber auch zu einem vergnüglichen Erlebnis.

 

Treues Publikum

Die Besucher des Weihnachtsmarktes erlebten ein Novum: In seiner 23. Auflage rieselte der Schnee, der Platz vor der Hebelschule war in eine weiße Schneedecke gehüllt. Dazu eisige Kälte, was der guten Stimmung jedoch keinen Abbruch tat. Für die Organisatoren des Gewerbevereins hat sich der Einsatz wieder gelohnt. Der Markt hat sein treues Publikum, das die beschauliche Atmosphäre und das Angebot an den Ständen schätzt. (ros)