Kaum ist der erste Teil des Skulpturen-Duos Turm VI und Turm VII des Mosbacher Künstlers Werner Pokorny aufgestellt, beginnt die Diskussion um Sinn und Wert von Kunst im öffentlichen Raum. Die neun Meter hoch aufgestapelten Cortenstahl-Bauklötze gefallen nicht jedem, sollen aber Anfang und Ende des neuen Bahnhofsvorplatzes deutlich machen.

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200.000 Euro hat die Stadt investiert, um das doppelte Werk des Bildhauers zu erwerben. Pokorny war der Sieger des dazu veranstalteten Wettbewerbs. Sein Spiel mit den Formen hat die Jury aus Ratsmitgliedern, Stadtverwaltung, Bau- und Kunstsachverständigen überzeugt. Der modulare Aufbau nehme die kreisförmige Bewegung des Verkehrs auf und schaffe so den Bezug zum Kreisel – erläutert Singens Kunstexperte und Museumsleiter Christoph Bauer. Das Gegenstück zum jetzt aufgestellten Turm wird später im Zuge der Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes beim östlichen Kreisel seinen Platz finden.

So sieht sie aus, die Skulptur, die Werner Pokorny für den neuen Postkreisel in Singen geschaffen hat.
So sieht sie aus, die Skulptur, die Werner Pokorny für den neuen Postkreisel in Singen geschaffen hat. | Bild: Biehler, Matthias

Dass die kleinen Stahlhäuschen zum Beitrag gegen die Wohnungsnot in der Stadt werden, darf getrost bezweifelt werden. Ein Symbol sind sie doch und sie sind gekommen, um zu bleiben. Am Ende wird es den neuen Kunstwerken gehen, wie dem Hauserbrunnen: Einst heftig diskutiert – und heute kann sich kaum noch einer die Singener Fußgängerzone ohne die Edelstahlstele vorstellen. Längst ist sie zum Treffpunkt in der Stadtmitte geworden.

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