Wegen steigender Corona-Infektionszahlen auf der Baustelle hat das Cano-Management einen Baustopp von einer Woche beschlossen: Bis 9. November darf keiner weiter arbeiten. „Der geplante Eröffnungstermin ist unter diesen Umständen leider nicht zu halten“, erklärt Center-Leiterin Carolin Faustmann. Statt einer Eröffnung am Donnerstag, 19. November, wird nun eine Eröffnung noch vor dem Weihnachtsgeschäft fokussiert. Ein Datum nennt Faustmann noch nicht. Nach dem Massen-Coronatest der Baumitarbeiter in der vergangenen Woche liegen laut Faustmann inzwischen 87 positive Ergebnisse vor. Am Freitag (der SÜDKURIER berichtete) waren laut ihrer Aussage von den erhaltenen Ergebnissen nur einzelne positiv.

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„Es ist deutlich geworden, dass angesichts der hohen Infektionszahlen ein temporärer Lockdown der Baustelle leider alternativlos ist“, sagt Carolin Faustmann. Bereits in der vergangenen Woche waren die Sicherheits- und Hygienemaßnahmen erhöht worden: Die Baustelle durfte zuletzt nur betreten, wer einen negativen Coronatest vorweisen konnte. Außerdem galt allgemeine Maskenpflicht. Mit dem Baustopp sollen nun alle Firmen und Gewerke die Zeit haben, ihre betroffenen Mitarbeiter einschließlich Kontaktpersonen in Quarantäne zu schicken. Außerdem soll das Infektionsgeschehen unterbrochen werden, um in den nächsten Wochen weiter arbeiten zu können.

Alte Filiale zu, neue Mitarbeiter eingestellt: „Die Vorlaufkosten sind immens“ für Edeka

Für Nadine Schulze ist die Nachricht ein Schock. Sie leitet mit ihrem Mann Andreas den Umzug des Edeka Münchow ins Cano. „Wir sind im Moment ziemlich schockiert. Denn wir waren super in der Zeit, wollten volle Kraft voraus.“ All ihre Mitarbeiter seien negativ auf das Coronavirus getestet worden, sie würden ohnehin autark an der eigenen Fläche arbeiten. Dann kam Sonntagabend die Nachricht vom Baustopp und dass die Eröffnung verschoben wird.

Nadine und Andreas Schulze leiten den Umzug des City-Marktes Münchow in das neue Einkaufszentrum Cano federführend.
Nadine und Andreas Schulze leiten den Umzug des City-Marktes Münchow in das neue Einkaufszentrum Cano federführend. | Bild: Münchow

„Wir haben unsere bisherige Filiale geschlossen, um termingerecht im Cano zu eröffnen. Jetzt entsteht da eine Versorgungslücke“, sagt Schulze. Auch die Folgen für die Familie Münchow/Schulze sind groß: „Das Personal ist angestellt und wartet darauf, arbeiten zu können.“ Bisher waren 30 Mitarbeiter im City-Markt beschäftigt, im Cano sollen es 70 sein. „Die Vorlaufkosten sind immens“, fasst Nadine Schulze zusammen.

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Kurzarbeit für die vier neuen Mitarbeiter von Comix? „Wir könnten den Termin immer noch halten“

Auch Ramon Genovevo hat an diesem Montag alle Hände voll zu tun. Der Chef vom Sneaker-Geschäft Comix wartet noch auf den Rückruf seines Steuerberaters, um mit ihm über Kurzarbeit zu sprechen: Vier Mitarbeiter habe er eigens fürs Cano angestellt, doch die hätten jetzt nicht viel zu tun. Eigentlich hätte in dieser Woche der Ladenbau im Cano abgeschlossen werden sollen, sodass das Team nächste Woche mit dem Einräumen der Schuhe beginnen wollte.

Ramon Genoveva muss noch auf seinen neuen Laden im Cano warten. Bleibt vorerst der aktuelle Standort, den er so oder so weiterführen möchte.
Ramon Genoveva muss noch auf seinen neuen Laden im Cano warten. Bleibt vorerst der aktuelle Standort, den er so oder so weiterführen möchte. | Bild: Tesche, Sabine

„Jetzt planen wir, am Dienstag weiterzumachen. Hoffentlich funktioniert das auch.“ Denn die Ware stehe bereit, die Werbeaktionen seien geplant gewesen. Als „sehr sehr spannend“ beschreibt der Schuhhändler die vergangenen Wochen zwischen Coronavirus und Neueröffnung. „Wir könnten den Termin immer noch halten“, sagt er, auch wenn es knapp werden würde. Auch einige andere Geschäfte seien schon recht weit gewesen.

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Nächste Woche könnte der Baubetrieb wieder aufgenommen werden

Nach dem einwöchigen Baustopp will das Cano-Management mit den Ordnungsbehörden die Situation bewerten und den Baustellenbetrieb möglichst wieder hochfahren, wie Faustmann erklärt. „Wir hoffen, dass der temporäre Lockdown möglichst schnell Wirkung zeigt und wieder aufgehoben werden kann“, sagt die Center-Leiterin.

Schlange stehen für einen Corona-Test: Anfangs sei der Ablauf nicht optimal gewesen, räumt das Cano-Management ein.
Schlange stehen für einen Corona-Test: Anfangs sei der Ablauf nicht optimal gewesen, räumt das Cano-Management ein. | Bild: privat

Nach dem Massen-Test vergangene Woche liegen jetzt mehr Ergebnisse vor

Die bestehenden Sicherheits- und Hygienemaßnahmen auf der Baustelle waren bereits in der vergangenen Woche nochmals deutlich verschärft worden. Wegen des veränderten Infektionsgeschehens in Deutschland wurden ab Mittwoch alle getestet, die mit der Cano-Baustelle zu tun haben. Betroffene schilderten dabei stundenlanges Anstehen in dicht gedrängten Schlangen. Wegen der großen Anzahl lagen am Freitag nur wenige der Testergebnisse vor, das hat sich über das Wochenende geändert.