Im Gespräch mit Nadine Schulze wird ihre Vorfreude auf den neuen Supermarkt geradezu greifbar. Lange genug wurde ihre Geduld auf die Folter gespannt, denn bis zur Übergabe der Ladenfläche von Edeka als Cano-Mieter an die Kaufmannsfamilie Münchow musste sie sich mit Informationen zurückhalten. Doch seit Mitte Oktober wird auf den rund 1500 Quadratmetern Fläche im Untergeschoss des neuen Einkaufszentrums unter Hochdruck gearbeitet.
Investition von knapp 2 Millionen Euro
Ladenbauer haben mittlerweile zig laufende Meter Regale, modernster Bedientheken, Gefrierschränke und Themeninseln aufgebaut, die in den kommenden Wochen bis zur Eröffnung am 19. November befüllt werden. Knapp zwei Millionen Euro investiert die Familie Münchow in die Innenausstattung des neuen Vollsortimenters.
Bisheriger Standort zu klein
„Wir waren schon lange an einer Veränderung interessiert“, erklärt Nadine Schulze, die zusammen mit ihrem Ehemann Andreas Schulze das Cano-Projekt umsetzt. Die Veränderung bezieht sich auf die Niederlassung am am Heinrich-Weber-Platz, mit dem Unternehmensgründer Thomas Münchow vor über 26 Jahren in die Selbstständigkeit startete. Schon bald stiegen die Töchter Evelyn Gut und Nadine Schulze in zweiter Generation in die Unternehmensleitung mit ein. Neue Märkte entstanden im Hegau.

Es fehlte an geeigneten Flächen
Wegen fehlender Expansionsmöglichkeiten am Gründungsstandort, bemühte sich die Kaufmannsfamilie frühzeitig um Flächen im Cano. „Da sind wir seit Jahren in der Planung“, erklärt Nadine Schulze, „wir haben schon 2017 begonnen, die Details auszuklügeln.“ Dabei geht es um sinnvolle Abläufe in dem Geschäft mit Vollsortiment. Fragen zu den Produkten und wo welche Truhe aufgestellt wird, mussten sehr früh geklärt werden. Anhaltspunkte liefern die Erfahrungen aus den anderen Niederlassungen wie Rielasingen, Tengen oder Moos. Das Sortiment soll mit 28.000 Artikeln im Vergleich zum City-Markt ganz erheblich ausgeweitet werden. Die Verkaufsfläche gegenüber dem Ur-Standort wird beinahe verdoppelt.
Bisherige Filiale schon zu
Der Umzug innerhalb der Singener Innenstadt ist ein logistischer Kraftakt, zumal während des Einzugs nicht jeder die Baustelle betreten darf. Mittlerweile werden tonnenweise Waren angeliefert. Nicht nur für Münchow. Der City-Markt hat wegen eines rasanten Abverkaufs bereits eine Woche vor dem 31. Oktober geschlossen. Damit ist in der Kernstadt ein Versorgungsvakuum entstanden. „Wir brauchen alle Mitarbeiter für den Umzug“, erklärt Nadine Schulze.

Künftig viel mehr Mitarbeiter
Apropos Personal: Im neuen Edeka-Markt werden 70 Personen beschäftigt, im City-Markt sind es bisher 30. Das liegt zum einen an den neuen Öffnungszeiten von 8.30 bis 21 Uhr, die einen Schichtbetrieb erfordern; das liegt aber auch am vergrößerten Angebot mit Bedientheken. „Herzstück ist eine große Bedieninsel für frischen Fisch, Käse, Fleisch und Wurst“, freut sich Nadine Schulze. Überhaupt werde der Fokus auf Frischeprodukten liegen. „Wir wollen ein Wochenmarktflair vermitteln.“
Überzeugt vom neuen Cano
Obst und Gemüse im Eingangsbereich, dazu Kühlschränke für sogenannte Convenience-Angebote wie angerichtete Salate, Snacks und eine Saftbar sowie eine Unverpackt-Station sollen moderne Bedürfnisse erfüllen. Dem Backshop werden 30 Sitzplätze angegliedert, wo Kunden auch warme Gerichte konsumieren können. „Wir wollen maßgeblich zur Nahversorgung in der Singener Innenstadt und dem angrenzenden Stadtgebiet beitragen“, erklärt Nadine Schulze, und: „Wir freuen uns über das neue Potenzial durch das Cano für Singen. Wir sind fest davon überzeugt, dass das Center für die ganze Stadt Vorteile bringen wird.“
Blick auf Energieeffizienz
Neben der modernen Gestaltung habe man Wert auf Energieeffizienz gelegt, berichtet Geschäftsführer Andreas Schulze: „Dazu zählen die LED-Beleuchtung, Kühlregale mit Glastüren sowie eine ressourcenschonende CO2-Kälteanlage mit Wärmerückgewinnung.“ Das bedeutet, dass mit der Abwärme geheizt wird.