Für Andreas Egger ist die Wahl zum Singener Gemeinderat ein Perspektivwechsel. Denn der 55-Jährige hätte sich eigentlich schon viel früher für die Hohentwiel-Stadt kommunalpolitisch einsetzen wollen. Doch dies war schlicht und ergreifend nicht möglich – und dies hing mit Eggers Beruf zusammen. Denn der neue Gemeinderat der Freien Wählen war 18 Jahre lang Kommandant der Singener Feuerwehr. „Und als städtischer Mitarbeiter durfte ich nicht in den Gemeinderat gewählt werden“, sagt er.

Doch bei der Kommunalwahl am 9. Juni war dies anders, denn seit 2021 ist Egger als Kreisbrandmeister für den Landkreis Konstanz tätig. „Dieses Mal stand einer Kandidatur nichts mehr im Wege, auch wenn ich über die tatsächliche Wahl doch überrascht war“, so Egger weiter.

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Zusammen mit Hubertus Both, Ramona Halmer und Detlef Greiner-Perth bildet Egger das neue Quartett der Freien Wähler im Singener Gemeinderat. Neu ist die Kommunalpolitik für Egger indes nicht. Als ehemaliger Singener Feuerwehrkommandant habe er unzählige Sitzungen miterlebt. „Jetzt allerdings von der anderen Seite des Ratstisches“, so Egger weiter.

Warum er bei dieser Wahl kandidiert habe? Für Egger ist dies eine leichte Frage. „Weil ich meiner Stadt Singen helfen will, sich bestmöglich zu entwickeln. Und weil mir die Menschen, die in der Stadt leben, am Herzen liegen.“

Freundschaften pflegen, Zahlen im Blick

Steckenpferde, wie Egger seine politischen Schwerpunkte nennt, habe er viele. Zum einen, wen wundert‘s, wären dies alle Themen rund um die Feuerwehr. Zum anderen wolle er die Stadtentwicklung, Gebäude-Strukturen und die Innenstadtgestaltung voranbringen. „Ich habe viele Jahre lang den baulichen Brandschutz gemacht, ich weiß, worauf es ankommt“, sagt er. Auch die Festigung der partnerstädtlichen Beziehungen sei ihm wichtig, denn diese höre nicht am Hohentwiel auf.

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Aber Egger ist Realist. Er wisse, dass viele Wünsche Wünsche bleiben werden müssen. Dies hänge mit der finanziellen Lage der Stadt zusammen. Deshalb wolle er auch keine Versprechungen machen. „Die kommunalen Pflichtaufgaben lassen uns kaum einen Spielraum“, so Egger. Oder anders formuliert: „Einen Wunschzettel gibt es nur an Weihnachten, der hat leider nichts in Haushaltsdebatten zu suchen.“ Natürlich habe auch er Wünsche, etwa die Hallenbadsanierung oder die dreiteilige Sporthalle – aber: „Aber wir müssen zuerst unsere Bedarfe bedienen.“ Dies seien für ihn etwa der schon länger auf der Agenda stehende Neubau des Feuerwehrhauses oder etwa die Sicherstellung der Kinderbetreuung.