Die Gerüchteküche in Singen brodelt: Stehen die beiden Depot-Niederlassungen in der Singener Innenstadt kurz vor der Schließung? Diese Frage haben sich einige Nutzer im sozialen Netzwerk Facebook gestellt. Denn das Unternehmen hinter der Deko-Kette, Gries Deco Company, hat kürzlich Insolvenz in Eigenverwaltung, ein sogenanntes Schutzschirmverfahren, beantragt. Was dies für die beiden Filialen in Singen bedeutet, erläutern Stadt und Wirtschaftsförderung.

Mehr als 300 Depot-Filialen mit über 4400 Mitarbeiter gibt es in Deutschland. In Singen gibt es jeweils ein Geschäft in der August-Ruf-Straße und im Einkaufszentrum Cano. Das Mutterunternehmen von Depot will sich mit dem Schutzschirmverfahren neu ausrichten. „Daher gehen wir davon aus, dass der Erhalt des Unternehmens angestrebt wird. Was dies letztlich für einzelne Standorte bedeutet, können wir heute noch nicht sagen“, erklären die städtische Pressestelle und Wirtschaftsförderer Oliver Rahn auf Nachfrage des SÜDKURIER.

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Doch was bedeutet das für die Niederlassungen in Singen? „Nach unseren Informationen soll der Geschäftsbetrieb vorerst weiterlaufen“, teilen die Stadt Singen und Rahn weiter mit. Dies deckt sich mit Aussagen, die Nutzer auf dem sozialen Netzwerk Facebook geäußert haben. Demnach hätten sie in den Geschäften erfahren, dass beide Filialen in Singen weiterhin bestehen bleiben sollen.

„Nach unseren Informationen soll der Geschäftsbetrieb vorerst weiterlaufen.“ Oliver Rahn, Wirtschaftsförderer
„Nach unseren Informationen soll der Geschäftsbetrieb vorerst weiterlaufen.“ Oliver Rahn, Wirtschaftsförderer | Bild: Arndt, Isabelle (SK-Archiv)

Wirtschaftsförderer und Stadt können jedoch keine Angaben dazu machen, was das für die Mitarbeiter letztlich bedeute. „Hierzu haben wir keine Informationen“, so der Wirtschaftsförderer, und verweist auf das Unternehmen. Gries Deco Company war jedoch für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Eine schriftliche Anfrage blieb bis Redaktionsschluss unbeantwortet.

Das sagen Kundinnen online und vor Ort

Auf Facebook wird über die Zukunft der beiden Filialen diskutiert. Eine Nutzerin hoffe, dass mindestens eines der beiden Geschäfte erhalten bleibe. Eine andere gehe gern in die Geschäfte. „Man musste aber auch nach den Preisen schauen. Manche Sachen sind extrem überteuert“, schreibt sie. Eine weitere Nutzerin schreibt schlicht: „Ich liebe diesen Laden.“ Auch vor Ort stöbern die Kunden im Sortiment. Sabine Albers kommt gern in den Laden, um sich Inspiration für ihre Wohnung zu holen. „Ich kaufe auch Mitbringsel und Geschenke ein. Es wäre schade, wenn der Laden schließt.“

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Für Stadt und Wirtschaftsförderung sind solche Geschäfte wichtig für den Singener Handel. „Das Deko-Sortiment trägt zur Sortimentsvielfalt und Attraktivität der Singener Innenstadt bei“, erklären sie. Neben dem Depot gebe es aber auch andere Anbieter im Cano und in der Innenstadt. „Daher wäre der Verlust einer oder beider Depot-Filialen zwar bedauerlich, aber für das Funktionieren der Innenstadt nicht gravierend.“

Oliver Rahn macht deutlich: „Eine attraktive Nachnutzung der Immobilien wäre im Fall einer Schließung natürlich von großem Interesse für die Stadt.“ Dieser Teil der Innenstadt hat seit der Eröffnung des Cano im November 2020 am anderen Ende der Straße etwas gelitten. So ist damals zum Beispiel Foto Wöhrstein, das früher gleich ums Eck in der Ekkehardstraße angesiedelt war, ins Cano gezogen.