Es geht flott voran bei der neuen Scheffelhalle. Wo bei einer Besichtigung mit den Gemeinderäten vor etwa zehn Tagen noch provisorische Baustützen standen und ein Teil der Decke offen war, kann man inzwischen deutlich sehen, wie der Saal am Ende aussehen soll. Die provisorischen Stützen sind weg, das Dach geschlossen und die Gäste des Richtfests am Freitagmittag, 27. September, konnten schon einmal ausprobieren, wie es sich anfühlt, in der Scheffelhalle zu sitzen.

Oberbürgermeister Bernd Häusler gab dabei auch die weitere Marschroute bekannt. Im Mai 2025 soll der Neubau fertig sein, man freue sich schon auf den Festakt zur Eröffnung. Und er hatte ein paar Zahlen zu den Dimensionen dabei. Die neue Scheffelhalle sei 26 Zentimeter länger und 46 Zentimeter breiter als der Vorgänger – also gar nicht viel größer, aber dafür im Inneren stützenfrei. Mit der Solaranlage soll auch das benachbarte Aachbad versorgt werden, weshalb diese nach elf Jahren ihre Kosten eingespielt habe, sagte er an die Adresse von Kritikern dieses Bauelements.

Und wenn man zu Veranstaltungen mit Stehplätzen laden würde, könne man im Saal 1300 Menschen und auf der Empore zusätzlich 660 Menschen unterbringen, so Häusler – zusammen also an die 2000 Besucher. Die Bühne könne als abgetrennter Raum noch einmal 300 Personen auf Stehplätzen fassen. Und bei Reihenbestuhlung würden etwa 700 bis 800 Menschen im Saal Platz finden. „Die Halle ist so gebaut, dass man alle Veranstaltungen unterbringen kann“, so Häusler.
Fasnacht soll wieder in der Scheffelhalle stattfinden
Bei diesen Zahlen dürfte Holger Marxer, Säckelmeister der Poppele-Zunft, aufgemerkt haben. Denn er bereitet sich schon darauf vor, die Fasnachtsbälle der Zunft wieder in der Scheffelhalle zu veranstalten, nachdem noch bis zum nächsten Jahr noch die Diskothek Top Ten als Quartier dienen wird. Und auch den Narrenspiegel wolle die Zunft wieder in die Scheffelhalle holen.

Die Vorfreude der Fasnachter auf die neue Halle brachte Zunftmeister Stephan Glunk mit einer umgedichteten „Ode an die Freude“ ans Publikum – ohne die sonst von ihm so gewohnte Gitarre. Musik brachte auch der Männerchor Singen mit Chorleiter Lothar Reckziegel mit, der den Neubau ebenfalls besang. Übrigens ziemlich folgerichtig, wie OB Häusler sagte: Die ursprüngliche Scheffelhalle sei vom Männergesangverein Singen, einem der Vorgängervereine des Männerchors, im Jahr 1925 errichtet worden.

Architekt Ben Nägele blickte in seinem Grußwort auf ein spannendes Jahr seit dem Spatenstich zurück. Nicht zuletzt Regen und Hochwasser seien Herausforderungen gewesen, ließ er durchblicken. Verbaut worden seien 150 Kubikmeter Baubuche, etwa 6000 Stabdübel und mehrere tausend Schrauben.
Michael Mohr, Chef des ausführenden Holzbauunternehmens Pirmin Mohr aus Engen-Welschingen, sprach den Richtspruch und erläuterte am Rande der Veranstaltung, dass man die 10.000 Schrauben nicht einfach so ins Holz habe hineintreiben können. Weil das Holz so hart ist, habe man die Löcher vorbohren müssen. Für Mohr ist der Bau der Scheffelhalle eine einmalige Sache, weitab von jeder Routine. „Ich liebe Herausforderungen“, sagt er auch noch.
Die Öffentlichkeit ist am Samstag, 28. September, von 10 Uhr bis 14.30 Uhr zur Besichtigung eingeladen. Letzter Einlass ist um 14 Uhr, wie die Stadtverwaltung mitteilt.