Singen – Nur wenige Hände gingen hoch, als Roberto Hirche in den voll besetzten Veranstaltungssaal der Sparkasse Hegau-Bodensee fragte, wer denn schon einmal ein Improtheater erlebt hat. Eine kurze Erklärung hatte der designierte Vorstandsvorsitzende der Regionalbank, Jens Heinert, in seiner Begrüßung ja schon geliefert. Doch aus der Theorie musste im Laufe des Abends erst Praxis werden. Und da war das Publikum gleich zu Beginn gefordert. Die Zuschauer sollten Stichworte liefern, aus denen die kleine Gruppe an Laienschauspielern eine Handlung entwickeln wollte. „Kreuz und Quer“ heißt das Programmformat, mit dem das Improtheater Stegreifgeschichten präsentiert. In diesem Fall ohne jegliche Requisiten, aber mit musikalischer Begleitung durch Niklas Breuksch am Piano.

Seit Jahrzehnten hätten die Sparkassenkulturtage in Singen Kultcharakter, sagte Jens Heinert zu Beginn des Abends. Dabei spielt die Begegnung eine ebenso wichtige Rolle wie das dargebotene Programm selbst. So hatten die Besucher auch Gelegenheit, bei einer Weinprobe und Fingerfood den neuen Stellvertreter im Vorstand und Leiter der Unternehmenssteuerung, Michael Stelzer, kennenzulernen. Doch zuvor hieß es: Abtauchen in die theatralischen Visionen der Zukunft. Denn das war das Stichwort aus dem Publikum, auf das sich die Schauspieler für ihre einstündige Improvisation einigten.

Die gut 300 Besucher wurden Zeugen eines Prozesses, der ganz und gar den spontanen Ideen der Darsteller entsprang. Sie entwickelten verschiedene Handlungsstränge, in denen sie mal in Zweier-, mal in Dreierkonstellation jeweils in neue Rollen schlüpfen mussten. Da ging es um einen Vater zweier Kinder, der sich um deren Zukunft sorgt und (bei der Sparkasse – wo sonst) mit monatlich fünf Euro ein Vorsorgekonto für die spätere Ausbildung anlegt. Ein weiterer Handlungsstrang beschäftigte sich mit Betrugsmaschen wie dem Enkel- oder Polizistentrick. Es wurde gesungen, gedichtet und auf der gesamten Klaviatur der Fantasie gespielt.