Fast schon frühlingshafte Temperaturen und eine leichte warme Brise bescherte der Poppele-Zunft ein tolles Fastnachtswochenende. Zum Närrischen Jahrmarkt hatten sich die Zunftmitglieder enorm ins Zeug gelegt. Sie boten den Besuchern allerlei Närrisches und vor allem eine große Vielfalt an kulinarischen Genüssen.
Schon gegen 12 Uhr strömten die ersten Besucher auf den Rathausplatz. Die ersten Maultaschen wurden aufgetischt und auch Dünnele oder gegrillte Würste fanden guten Absatz, so das bei vielen Besuchern an diesem Tag die eigene Küche höchstwahrscheinlich kalt blieb. Oder sie kamen wegen des Kuchens, die Auswahl war gigantisch. Horst Rieger beispielsweise war extra früh gekommen, um sich vier Stücke mit nach Hause zu nehmen.

Eine ganz besondere Aktion hatte sich der Scheffelhallen-Förderverein für den Närrischen Jahrmarkt überlegt. An zwei Modellen der maroden Halle konnten die Besucher an der Erneuerung des Dachs selbst Hand anlegen. Dabei hatte man auch an eine klimafreundliche Variante aus Moos gedacht. Oder sogar an Grassamen, die der Vorsitzende Peter Gäng versteckt in seiner Jacke anbot.
Peter Gäng war ganz begeistert, dass der Verein während dieser Fastnacht vier neue Mitglieder werben konnte und es nun im Frühsommer tatsächlich mit der Sanierung des Dachs an der Scheffelhalle losgehen soll. Die Gäste beim Närrischen Jahrmarkt sorgten dafür schon gestern für ein fast nur aus Moos bestehendes neues Dach. Auch Peter Teubner setzte ein Stück Moos drauf, doch er bot Helmut Thau und Peter Gäng zugleich an, gern beim Abriss der Scheffelhalle zu helfen. „Da kann‘sch lange warten“, sagte Thau zu Teubner.
Wie Kruscht zu Geld wird
Heiß her ging es beim Billigen Jakob. Die Männer rund um Marc Burzinski hatten allerlei Kruscht gesammelt und brachten Vieles an Mann und Frau. Ob der Staubsauger mit ungeleertem Staubauffangbehälter einen Abnehmer fand, war bis Redaktionsschluss nicht bekannt. Das Ehepaar Fleischmann freute sich jedenfalls über einen verzinkten Kupfertopf, der nun als Blumenübertopf Verwendung finden soll, wie Dieter Fleischmann verriet. „Wer für mehr als 20 Euro etwas kauft, bekommt eine gegrillte Wurst im Wecken gratis dazu“, verkündete einer der Marktmänner.

Irgendwann im Laufe des Nachmittags fand Marc Burzinski in dem gespendeten Kruscht auch zwei Blockflöten und ließ es sich nicht nehmen, darauf mit Poppele Timo Heckel das Lied „s‘goht dagege“ zu blasen. Doch erst einmal brachten ihm die Besucher und Männer des Billigen Jakobs Marc Burzinski ein Ständchen zum 44. Geburtstag.
Kasperle spricht Alemannisch
Beim Närrischen Jahrmarkt lernen die jüngsten Besucher übrigens, dass auch das Kasperle Alemannisch schwätzen kann. Mit großer Freude schauen die Kleinen der Vorführung der Poppele-Figuren zu. Die Poppele-Jugend engagierte sich beim Stand mit Losverkauf, wo ein Fahrrad gewonnen werden konnte. Auf der Bühne gab es schließlich noch Musik durch den Poppele-Fanfarenzug und die Los Crawallos.
Das Finale
Am Fastnachtsmontag besucht die Poppele-Zunft traditionell den Frühschoppen der Narrenzunft Gerstensack in Gottmadingen und nimmt ab 14 Uhr am dortigen Umzug teil. Um 20 Uhr steigt der Rebwieberball im Hammer unter dem Motto „Pink isch schööö!“ (Eintritt frei).
Am Fastnachtsdienstag findet ab 9 Uhr im Alten Dorf ab der Zunftschüür das „Hoorig-Bäre-Treiben“ statt. Um 20 Uhr beginnt in der Scheffelhalle die Narrenbaumversteigerung, bevor der Poppele wieder in seine Gruft steigt.