Bis das letzte Puzzle-Teil gefunden war, dauerte es einen kleinen Moment. Dann brachte der Schüler Anton Herrmann das fehlende Teil und die Ampel war bereits längst auf Grün, als der offizielle Startschuss für die die neuen Kooperationen fiel. Das Schülerforschungszentrum (SFZ) hat zwei neue Kooperationspartner. Um die Arbeit auf professionelle Beine zu stellen und mehr Fortbildungen für Pädagogen an Grundschulen zu ermöglichen, sind die Erika-und-Werner-Messmer-Stiftung aus Radolfzell und die Stiftung Kinder forschen mit Hauptsitz in Berlin mit im Boot.

Zum Start hatten sich die Verantwortlichen des SFZ eine kleine Puzzle-Aktion überlegt, anstatt ein Band durchzuschneiden. Bei einer kleinen Feierstunde, die aus Platzgründen in der Bibliothek des Friedrich-Wöhler-Gymnasiums stattfand, stellte Stefan Fehrenbach als Vorsitzender des SFZ-Trägervereins den Grund für die neuen Kooperationen dar. „Dank unserer neuen Partner können wir nun einen dicken Marker setzen und dabei den Elementar- und Grundschulbereich mit einbeziehen“, sagte er. Oft höre er, im SFZ würden ja nur Gymnasiasten forschen. Doch dem ist nicht so. Schon länger finden in Kooperation mit Grundschulen, zum Beispiel mit der Singener Waldeck-Schule, Einheiten statt, um bei Kindern die Lust auf das Forschen mit Naturwissenschaften zu wecken.

Die Stiftungen und das Forschungszentrum

Inken Stobbe, die zusammen mit ihrer Kollegin Nadine Lohse als Ansprechpartnerinnen für die Stiftung Kinder forschen extra aus Berlin angereist war, berichtete, dass es in puncto Netzwerkpartner in Südbaden nur sehr wenige gebe. Im Raum Konstanz sei die Südwestmetall weggefallen, sodass die Stiftung froh sei, mit dem SFZ einen neuen Partner zu haben.

Fast genau vor einem Jahr habe sie das erste Mal Kontakt mit Horst Scheu, dem stellvertretenden Vorsitzenden des Trägervereins, gehabt. „Die Dinge haben von Anfang an gepasst, denn wir brennen für die MINT-Fächer und auch die Chemie stimmte“, so Stobbe. MINT-Fächer umfassen die Bereiche Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik und in diesem Bereich bietet das SFZ Möglichkeiten für Schülerinnen und Schüler, sich auszuprobieren.

Das Schülerforschungszentrum Singen hat zwei neue Kooperationen. Darüber freuen sich (von links) Horst Scheu (stellvertretender ...
Das Schülerforschungszentrum Singen hat zwei neue Kooperationen. Darüber freuen sich (von links) Horst Scheu (stellvertretender Vorsitzender des Trägervereins), Stefan Fehrenbach (Vorsitzender des Trägervereins), Inken Stobbe und Nadine Lohse (Stiftung Kinder Forschen Berlin) sowie Petra Bialoncig (Messmer Stiftung). | Bild: Susanne Gehrmann-Röhm

Petra Bialoncig vom Vorstand des Stiftungsrats der Messmer-Stiftung sagte: „Wir waren gleich sehr angetan“. Die Messmer-Stiftung stecke rund 300.000 Euro pro Jahr in Projekte für die Bildung von Kindern und Jugendlichen. Nun kann mit dem Geld die Teilzeitstelle von Stefanie Axamit finanziert werden.

Stefanie Axamit koordiniert die Arbeit im Schülerforschungszentrum und macht auch selbst Workshops.
Stefanie Axamit koordiniert die Arbeit im Schülerforschungszentrum und macht auch selbst Workshops. | Bild: Susanne Gehrmann-Röhm

Stefanie Axamit, die selbst zwei Kinder im Vorschulalter hat, nimmt Kontakt mit den Bildungseinrichtungen auf und wird auch Workshops anbieten. Die drei Standortleiter Sebastian Wolf, Karl Laber und Sandra Blumentrath werden sich fortbilden, um die Pädagogen im Grundschulbereich schulen zu können. Bislang arbeiten Wolf, Laber und Blumentrath nur nebenberuflich im SFZ. Im Hauptberuf sind sie Lehrer am Friedrich-Wöhler-Gymnasium, der Hohentwiel-Gewerbeschule und der Steißlinger Gemeinschaftsschule.

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Barbara Bötsch, Leiterin des Nestle Product Technology Centers (NPTC) ist froh über die Arbeit am Schülerforschungszentrum. „Als ich zur Schule ging, gab es den Begriff ‚MINT-Fächer‘ noch nicht“, sagte sie.

Barbara Bötsch ist als Leiterin des Nestle Product Technology Centers (NPTC) froh über die Arbeit des Schülerforschungszentrums in Singen.
Barbara Bötsch ist als Leiterin des Nestle Product Technology Centers (NPTC) froh über die Arbeit des Schülerforschungszentrums in Singen. | Bild: Susanne Gehrmann-Röhm

Bötsch, die vor Jahren Lebensmitteltechnologie studiert hat, wundert sich, dass auch heute Frauen, die im naturwissenschaftlichen Bereich in der Minderheit sind, Sprüche zu hören bekommen. „MINT-Berufe sind spannend, auch für Mädchen“, sagte sie. Es sei gut, früh anzufangen. „Wir müssen den Mädchen Vertrauen gehen, dass sie einen MINT-Beruf wählen“. Deshalb sei der Weg des SFZ genau der richtige.