Künstliche Intelligenz ist ein Mega-Thema unserer Zeit. Und die Macher des Wirtschaftsforums in der Singener Stadthalle widmen ihre Veranstaltung in diesem Jahr genau diesem Thema – unter dem eher skeptisch klingenden Titel „KI oder K.O.? – Chancen und Risiken künstlicher Intelligenz“. Der Frühjahrstreff der Wirtschaft aus der Region findet in diesem Jahr am Donnerstag, 18. April, statt. Was steckt hinter dem Titel? Als Hauptredner bei der Abendveranstaltung ab 19.30 Uhr wird Philip Häusser unterm Hohentwiel zu Gast sein.

Häusser ist gleichzeitig Wissenschaftler und Wissenschaftsvermittler. Der promovierte Physiker hat nicht nur über Künstlicher Intelligenz (KI) geforscht, sondern arbeitet auch daran, diese in der Medizintechnik anzuwenden, wie er in einer kurzen Videoschaltung beim Pressegespräch im Vorfeld erklärte. Und er ist in vielen Fernseh- und Videoformaten präsent, auf der Videoplattform Youtube ebenso wie bei „Terra X – Lesch und Co“, „Galileo“ oder dem ARD-Format „Gut zu wissen“.

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Sein Vortrag am Abend trägt den Titel „Künstliche Intelligenz für Einsteiger – alles, was Sie über KI wissen müssen“. Beim Pressegespräch gab er einen kleinen Vorgeschmack darauf und warf einen Blick auf Chancen und Risiken. So plädierte er dafür, KI nicht einfach abzutun, weil sie nicht mit all dem umgehen kann, was menschliche oder tierische Intelligenz kann: „In meinen Augen ist das gefährlich“, so Häusser. Denn KI müsse nicht alles können, könne aber vieles erleichtern. Durch KI könne man eine neue Stufe der Automatisierung erreichen. Eine Gefahr werde daraus hauptsächlich dann, wenn man KI nicht sinnvoll einsetze.

Der Physiker, KI-Wissenschaftler und Fernsehmoderator Philip Häusser ist Hauptredner des Abends beim Wirtschaftsforum in der Singener ...
Der Physiker, KI-Wissenschaftler und Fernsehmoderator Philip Häusser ist Hauptredner des Abends beim Wirtschaftsforum in der Singener Stadthalle. | Bild: Christian Kaufmann

Wie beim Wirtschaftsforum üblich, gibt es nach dem Vortrag eine Diskussionsrunde, bei der auch Teilnehmer aus dem Publikum teilnehmen können. Der Abend wird moderiert von Stefan Lutz, Chefredakteur des SÜDKURIER. Das Medienhaus ist auch Medienpartner des Wirtschaftsforums.

Nicht nur Nerds sollen sich mit Künstlicher Intelligenz auskennen

Den Start zum Tagesprogramm macht Klara Krieg, KI-Programm-Managerin beim Technologiekonzern Bosch. Auch sie war beim Pressegespräch im Vorfeld zugeschaltet und kündigte an, in mancher Hinsicht markant anderer Meinung zu sein als Häusser, was eine spannende Diskussionsrunde am Abend verspricht. Krieg erzählte, dass sie gerade im Silicon Valley gewesen sei, als das durch KI gesteuerte Texterzeugungsprogramm Chat GPT vorgestellt worden sei. Ihren Ansatz bezeichnet sie als eher praxisorientiert – damit sich „nicht nur Nerds mit ihren Computern damit auskennen“. Den Start in den Tag macht sie mit einem Kurzvortrag zum Thema, wie Menschen und KI miteinander umgehen können.

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Tagsüber können die Teilnehmer beim Wirtschaftsforum wieder unter drei Workshops auswählen. Klara Krieg ist auch in diesem Fall dabei und will vermitteln, wie man die richtigen Stichworte findet, durch die man sinnvolle Ergebnisse aus einer KI-Anwendung herausbekommen kann. Cord Manegold, der in Moos sein eigenes Innovationsinstitut betreibt, wird sich in seinem Workshop mit menschlichen Befürchtungen zum Thema KI beschäftigen. Er plädierte beim Pressegespräch für einen Offenheitskultur in dieser Hinsicht.

Und Timo Heckel und Peter Keck von der Unternehmensberatung Avura mit Sitz in Villingen wollen in ihrem Workshop KI-Lösungen für den Mittelstand vorstellen: „Wir denken: Der Mittelstand hat noch einiges aufzuholen“, sagte Heckel bei dem Pressegespräch. Die Teilnehmer sollten daher auch viel selbst ausprobieren können. Das gab auch Reinhold Maier, stellvertretender Geschäftsführer und Leiter Marketing und Vertrieb der Singener Stadthalle, als Motto für die ganze Veranstaltung aus: „Wir wollen den Bogen vom großen Thema zum Schreibtisch jedes einzelnen spannen.“