Die Hegauer Band Acoustical South freuen sich in diesem Jahr besonders auf das Hohentwiel-Festival. „Wir sind glücklich, in unserer Heimat auftreten zu dürfen und wollen ordentlich Gas geben“, sagt Frontmann und Sänger Michael „Rezzo“ Brauch. Die Band spielt zum fünften Mal auf dem Hohentwiel. Das erste Mal war 2003. „Das ist und bleibt ein absolutes Privileg und ein Höhepunkt“, berichtet er. Zuletzt traten sie dort vor acht Jahren als Vorgruppe von Deep Purple auf.

Michael Brauch, genannt Rezzo, zu Hause in Singen mit zwei seiner Gitarren.
Michael Brauch, genannt Rezzo, zu Hause in Singen mit zwei seiner Gitarren. | Bild: Weiß, Jacqueline

Musik als Hobby, aber wie die Profis

Warum sie immer wieder für das Festival angefragt werden? Die Bandmitglieder seien zwar alle Vollzeit berufstätig und betrieben die Musik als Hobby: „Aber wir haben den Anspruch, das möglichst professionell zu machen“, sagt Rezzo. Ausnahme ist der neue Schlagzeuge Patrick Graf, der Berufsmusiker ist. Dieter Bös vom Konzertveranstalter Kokon kenne ihre Art, schätze sie und würde sie wohl auch deshalb engagieren.

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Band stellt ihr sechstes Studioalbum vor

Die Band stellt beim Konzert auch ihr sechstes Studioalbum vor, das im Spätsommer erscheinen soll. Während Acoustical South vorher eher mit härterem Alternative Rock unterwegs war, soll es jetzt mehr in Richtung Akkustikrock, Singer-Songwriter, Folk und Country gehen.

„Wir haben drei, vier Jahre das Gleiche gemacht und hatten jetzt das Bedürfnis nach Veränderung“, erklärt Rezzo. Sie seien nun auch alle etwas älter, bis auf den Schlagzeuger mit 29 Jahren, sind die Bandmitglieder zwischen Ende 40 und Mitte 50. Ihrer Fangemeinde mit den neuen Songs einheizen, das wäre aber immer noch drin.

Acoustical South in Aktion 2018. Die Band gibt es seit über 20 Jahren.
Acoustical South in Aktion 2018. Die Band gibt es seit über 20 Jahren. | Bild: Acoustical South

Die Songs entstehen gemeinsam im Studio

Die Songs entstünden gemeinsam, weil fast alle Bandmitglieder auch Songwriter sind. „Wir haben ein paar Songideen und versuchen dann, was zu basteln“, so Rezzo. Die Ideen würden ausprobiert und verändert, bis ein, für alle optimales Ergebnis entstehe. Sie würden ihre Musik nicht am Reißbrett entwerfen: „Alle Takes sind live eingespielt.“

Dieses nicht ganz perfekte, nicht am Computer zusammengebastelt und glattgebügelte, das mache Rockmusik aus. Die Songtexte sind auf Englisch. „Das war von Anfang so und liegt an unseren Vorbildern in der Rockmusik wie zum Beispiel die Band Pearl Jam“, erklärt der Frontmann.

2002 erschien das erste Album der Band

Acoustical South gibt es schon seit über 20 Jahren. Ihre musikalischen Wurzeln kommen aus den 90er Jahren und ihr ursprünglicher Musikstil ist Grunge Rock. Dazu kamen Punk, Hardrock und Heavy Metal. Sie spielten zuerst Covermusik, dann sei der Drang da gewesen, etwas Eigenes zu machen. 2002 erschien ihr Debütalbum und sie hätten sich als Liveband, vor allem in der Region, einen Namen gemacht.

Die Band habe aber auch über Süddeutschland hinaus einen guten Ruf: Sie sei unter anderem als Vorgruppe bei Whitesnake, Nena oder Stefan Waggershausen aufgetreten. Ihr Schwerpunkt liegt aber in der Region. „Wir haben uns eine treue Fangemeinde erarbeitet und freuen uns, die Fans begeistern zu können“, sagt der Bandleader.

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Es gab auch mal Zoff in über 20 Jahren Bandgeschichte

Es sei in der Bandgeschichte nicht immer eitel Sonnenschein gewesen. Es habe auch Differenzen gegeben und manchmal trennten sich die Wege. „Doch nach einer Zeit, kann man meist wieder miteinander reden“, sagt Rezzo. Aktuell besteht die Band aus Rezzo (Gesang, Gitarre) Andreas Rossatti (Gitarre), Markus Frank (Bass), Gründungsmitglied René Müller (Gitarre) und neu Patrick Graf (Schlagzeug).

Mit diesem Foto warb die Band für ihr alljährliches X-Mas-Konzert vor Weihnachten im Café Schröder.
Mit diesem Foto warb die Band für ihr alljährliches X-Mas-Konzert vor Weihnachten im Café Schröder. | Bild: Acoustical South

Band-Projekte brachten sie über die Corona-Zeit

Rezzo und auch die anderen haben neben Acoustical South noch andere Bandprojekte. Ein Solo-Projekt für die Band Rezzos Komplott, in der er auf Deutsch singt, hat ihn über die Corona-Pandemie gebracht, in der kein Live-Auftritt möglich war. Für dieses Projekt konnte er viel zu Hause machen.

Außerdem hätten die Bands für die Fans Streaming-Konzerte gespielt. Er hätte also die Zeit gut und kreativ nutzen können, findet er. Teilweise habe draußen aber eine seltsame Stimmung geherrscht.

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Musik ist eine Lebensphilosophie

Die Rockmusik sei für die Bandmitglieder mehr als ein Hobby, sie sei eine Lebensphilosophie. „Ich lese schon immer Musikzeitschriften, schaue nach neuen Bands und wenn mir Songs gefallen, kaufe ich mir die CD“, erklärt Rezzo. Das würden auch nur noch die Älteren machen: Platten und CDs kaufen.

Die Familie mit zwei Kindern zieht mit und teilt die Begeisterung: Wenn am Wochenende im Sommer ein Konzert ansteht, übernachten alle im Campingbus vor Ort. So wird der Auftritt zum Familienausflug. „Anders ginge es gar nicht“, sagt der Musiker.

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