Nicola Westphal

Rezzo, wie würden Sie jemandem, der noch nie was von „Acoustical South“ gehört hat, den Stil der Band beschreiben?

Stilistisch gesehen machen wir Singer/Songwriter Poprock, sowohl von den Anfangstagen, bis hin zum stark an die 90er Jahre angelehnten, Alternative Rock der letzten Jahre.

In Singen sind Sie schon fast eine Institution, waren aber auch auf großen Bühnen unterwegs

Ja, das stimmt. Wir waren unter anderem Support für Weltstars wie Deep Purple, Gary Moore, Uriah Heep oder Whitesnake.

Das Jahr 2019 hat Ihre Band als kreative Pause genutzt, um ein neues Album zu schreiben. Was kam dabei heraus?

Mit dem neuen Album besinnen wir uns auf unsere Anfangsjahre zurück und haben Songs in Anlehnung an die 90er Jahre mit Einflüssen aus den Bereichen Country, Blues und America angereichert. Wir haben eine ganze Menge Songs geschrieben und auch schon teilweise Demos produziert. Leider kam uns nicht nur Corona, sondern auch andere Dinge dazwischen. Aber jetzt im Frühjahr ist es soweit. Dann gehen wir endlich ins Studio und nehmen final auf.

Ihre Band gehört zum festen Bestandteil des Gems-Programms. Seit über 20 Jahren locken Sie mit ihrem Livekonzert, das alle zwei Jahre stattfindet, ein großes Publikum an. Was glauben Sie, liebt das Publikum an Ihren Auftritten am meisten?

Wir sind so wie wir sind. Emotional, ehrlich und auch melancholisch. Ohne großen Show-Firlefanz. Ich denke, die Leute spüren, dass wir authentisch sind und unsere Leidenschaft zur Musik, welche uns als Band seit Jahren zusammenhält und kreativ sein lässt. Egal, ob unplugged, reduziert auf das Nötigste, oder mit der vollen Rockshow, wenn wir auf der Bühne stehen, nehmen wir die Leute mit, auf eine emotionale Achterbahnfahrt, die total intensiv und ausdauernd ist. Ich denke, das ist es, was die Fans an uns schätzen.

Bei Ihrem Konzert am 12. Februar feiern Sie einen „Nord-Süd-Gipfel“, denn Sie werden gemeinsam mit der Hamburger Band „DenManTau“ performen. Was zeichnet diese Band aus?

Die fünf norddeutschen Indie-Musiker sind nicht nur super erfahren, sondern auch unkaputtbar. Um nur ein paar Zahlen zu nennen: Sie waren mit über 2000 Shows und Street Performances auf drei Kontinenten und elf Ländern unterwegs. Sie haben vier Alben geschrieben und zwar vom Feinsten, alles im Do-it-yourself-Verfahren. Und auch als ihre Club Tour 2020 wegen des Lockdowns ausgebremst wurde, haben sie die Zeit in Kreativität verwandelt, Musikvideos gedreht und ein neues Album geschrieben. Diesen Sound beschreiben sie als Bohemian-Dance-Rock. Inspiriert von Bands wie Red Hot Chili Peppers, Nine Inch Nails und Led Zeppelin gekreuzt mit dramatischen Texten und Melodien à la Eddie Vedder oder Freddie Mercury integriert die Band verschiedene Stile in ihre Musik.

Wie kam es zur Idee für den gemeinsamen Auftritt?

Rossi, (Andreas Rossatti) unser Gitarrist, hat die Jungs bei einem Straßenkonzert in Hamburg entdeckt und war total von den Socken. Da haben wir nicht lange gefackelt und den gemeinsamen Auftritt klar gemacht.

Ihre Konzerte sind bekannt dafür, dass es die Leute nicht mehr auf den Stühlen hält, sie sich der Musik hingeben, tanzen. Aufgrund der Corona-Verordnung wird das dieses Mal nicht möglich sein. Was versprechen Sie sich von dem Abend? Warum sollen die Leute kommen?

Die beiden Bands werden jeweils einen intensiven und wunderschönen Set performen – hauptsächlich unplugged und semi-unplugged. Im Rahmen der Möglichkeiten kann man sich dann sicher trotzdem ein wenig gehen lassen. Das Wichtigste ist, dass auf der Bühne der Gems mal wieder ein echtes Rockkonzert stattfindet. Und jeder, der sich für Gitarrenmusik interessiert, sollte das auf keinen Fall verpassen!

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