Herr Biller, am 16. Mai waren Sie und Ihr Team in der Vox-Sendung „Höhle der Löwen“ zu sehen. Sie haben dort Ihre App Aivy vorgestellt. Was genau ist das?

Aivys Mission ist es, die individuellen Stärken in den Fokus der Arbeitswelt zu stellen. Unser Motto dabei ist „Stärken stärken“, denn wir sind alle erfolgreicher und zufriedener, wenn wir uns nicht an vermeintlichen Schwächen aufhalten. In unserer App entdecken Talente deshalb ihre versteckten Potentiale und erhalten ihr individuelles Stärkenprofil.

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Einstellungstests gibt es viele, was ist das Innovative an Ihrer App?

Unser Test ist nicht pseudo-psychologisch, sondern wissenschaftlich validiert. Wir erfüllen die DIN-Norm für psychologische Eignungsdiagnostik. Zugleich wollten wir etwas erschaffen, was sehr intuitiv zu bedienen ist und auch noch Spaß macht. Das Schlüsselwort dabei ist „Candidate Experience“, übersetzt: Bewerbererfahrung. Wir filtern also die Gesamtheit der Erfahrungen, die ein Bewerber mitbringt und die Kontaktpunkten mit einem potentiellen neuen Arbeitgeber.

Gleichzeitig helfen wir Unternehmen dabei, objektiv herauszufinden, welche Profile sie für eine bestimmte Stelle brauchen – und dann auch die passenden Bewerber dafür zu finden. So bekommen nicht immer diejenigen den Job, die die besten Noten haben oder am extrovertiertesten sind und sich am besten verkaufen können. Wenn man nach einer Persönlichkeit sucht, gibt es kein gut oder schlecht – sondern mehr oder weniger passend.

Eine Analyse von Bewerbenden in nur ein paar Minuten in Spielform zu erstellen. Das wirkt fast ein bisschen zu einfach. Wie garantieren Sie, dass die App fundierte Ergebnisse liefert?

Wir kombinieren Gamification, also spielerische Elemente, mit Wissenschaft. Unsere App enthält sogenannte „Game-based Assessments“, die nicht nur Spaß machen, sondern auch valide Ergebnisse liefern. Es geht nicht darum, den Highscore zu knacken, sondern sich authentisch zu verhalten. Denn nicht die Person mit der höchsten Punktzahl bekommt den Job, sondern diejenige mit der höchsten Passung.

Dadurch können wir sozial erwünschtes Antwortverhalten vermeiden, die automatisch bei Fragen wie „Wie gewissenhaft bist du von 1 bis 10?“ aufkommen würden. Außerdem generieren wir einen digitalen Fingerabdruck unserer Talente, wodurch beispielsweise Täuschungsversuche vermieden werden können. Für diesen Ansatz wurden wir schon mehrfach ausgezeichnet.

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Wie in der Ausstrahlung der Sendung zu erfahren war, haben Sie über zwei Jahre lang an der App getüftelt. Was waren dabei Ihre Schwerpunkte?

Für uns stehen die Talente im Mittelpunkt. Das Absolvieren der Challenges soll Spaß machen und dabei auch zu hilfreichen Ergebnissen führen. Deshalb gibt es zum Beispiel nach jeder Challenge eine Erklärung des Ergebnisses sowie der Wissenschaft, die dahintersteckt. Man muss also keine Expertise in Psychologie besitzen, um die Erkenntnisse über die eigenen Potentiale in die Tat umzusetzen!

Wie haben Sie es geschafft, in die „Höhle der Löwen“ zu kommen?

Wir haben uns beworben, sind verschiedene Pitch-Runden durchlaufen und wurden schließlich eingeladen. Ich würde sagen, unsere Mission hat überzeugt! Dann ging es in die Vorbereitung. Der Pitch wurde eingeübt und perfektioniert. Auch das Bühnenbild samt passenden T-Shirts war Teil der Vorbereitung, genauso wie das Abstimmen der Konditionen, die wir annehmen würden.

Der Deal ist ja letztendlich nach einem spannenden Pokerspiel mit ihren „Wunsch-Löwen“ Dagmar Wöhrl und Carsten Maschmeyer zustande gekommen. Die Aufzeichnung der Sendung ist schon eine Weile her. Wie ist es danach weitergegangen?

Die Teilnahme an der Show war eine wertvolle Erfahrung für uns. Wir haben die Zusammenarbeit mit Dagmar Wöhrl und Carsten Maschmeyer als sehr professionell wahrgenommen. Der Deal kam aufgrund unterschiedlicher Vorstellungen bezüglich der konkreten Ausgestaltung der Meilensteine im Nachgang nicht zustande. Aivy konnte derweil jedoch eine andere Finanzierung abschließen.

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Was sind die nächsten Schritte?

Unser Ziel ist es, Aivy als den Standard neben dem Lebenslauf zu etablieren. Deshalb ermöglicht die kostenlose App es allen Talenten, ihre individuellen Stärken herauszufinden. Um die Wirkung zu verstärken, gibt es Aivy für Unternehmen, die eine stärkenbasierte Personalauswahl betreiben. Die Lösung ist super einfach einzusetzen und erstellt einen objektiven Personalauswahlprozess.

Über 40 Unternehmen aller Größen und Branchen – darunter sind unter anderem alteingesessene Unternehmen wie Beiersdorf, Roche oder Fresenius – setzen uns schon ein und im Namen der Mission wollen wir diese Zahl natürlich vergrößern.