Ein bisschen Hoffnung bestand bei den Veranstaltern trotz der andauernden Pandemie zwar noch, doch diese wurde nun zunichte gemacht: Das Hohentwielfestival wird auch in diesem Jahr nicht stattfinden. Aufgrund der ungewissen Entwicklung der Corona-Pandemie hat sich die Stadt Singen mit dem Konzertveranstalter Kokon Entertainment GmbH aus Konstanz darauf verständigt, das vom 18. bis 24. Juli geplante Hohentwielfestival 2021 leider abzusagen. „Das ist natürlich eine ganz bittere Pille, aber es ist derzeit einfach nicht vorstellbar, dass das Festival stattfinden kann“, sagte Roland Frank, Geschäftsführer der Kultur und Tourismus Singen (KTS), im Gespräch mit dem SÜDKURIER.

Auch Burgfest fällt ins Wasser

Einher mit der Absage des Hohentwielfestivals 2021 muss auch das Burgfest mit 90 Stunden Kleinkunst und Musik auf 13 Bühnen, in Deutschlands größter Festungsruine, ebenfalls auf Juli 2022 verschoben werden. Besonders bitter: Es ist nach 2019 (Felssturz) und 2020 (Corona) bereits das dritte Mal, dass die Singener auf ihr Burgfest verzichten müssen.

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„Dies entscheiden zu müssen, tut uns sehr leid“, betonte auch OB Bernd Häusler in einer Stellungnahme. Die Absage sei umso schmerzhafter, da man schon in den vergangenen zwei Jahren das Festival nicht auf dem Singener Hausberg habe feiern können. „Wir sehen aber organisatorisch wie wirtschaftlich keine Chance, das Festival mit seinem ganz besonderen Schauplatz auf dem Hohentwiel dieses Jahr unter Pandemiebedingungen veranstalten zu können“, so der Singener Rathauschef und ergänzt: „Angesichts der aktuellen Pandemie-Entwicklung rechnen wir im Juli noch nicht mit einer so weitgehenden Entspannung, dass ein normaler Festivalbetrieb möglich wäre.“ Selbst eine Verlegung der Konzerte auf den Rathausplatz wie im Jahr 2019 dürfte aus heutiger Sicht nur unter sehr starker Einschränkung der Besucherzahl und großen Sicherheitsvorkehrungen möglich sein, urteilt Häusler. „Diese Option wäre für den Konzertveranstalter auch keine wirtschaftlich darstellbare Lösung.“

Absage war alternativlos

Auch die Geschäftsführer Dieter Bös und Xhavit Hyseni von Kokon Entertainent ist die Absage ein herber Schlag. „Leider bleibt uns in der aktuellen schwierigen Situation nichts Anderes übrig, als das Hohentwielfestival erneut um ein Jahr zu verschieben. Wir haben in den vergangenen Wochen alles unternommen, um die Konzerte auf dem Berg doch noch durchführen zu können, sehen jedoch angesichts der weiterhin unsicheren Lage momentan keine andere Möglichkeit“, teilen sie in einer Stellungnahme mit.

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Warum sich die Verantwortlichen gerade jetzt zu einer Absage des Hohentwielfestivals entschieden hatten, liegt für KTS-Geschäftsführer Roland Frank auf der Hand: „Wir wollten nicht bis zur letzten Minute damit warten, das Hohentwielfestival ist nur mit einem enormen Aufwand zu bewerkstelligen.“ Die Veranstaltung lebe von dem Miteinander, das in der Festungsruine geschaffen werde. „Dieses Fest durchzuführen mit den geforderten Abständen ist nur sehr schwer vorstellbar“, so Frank.

Hohentwielfestvial soll 2022 zurückkehren

Aber schon jetzt werfen die Veranstalter des Hohentwielfestivals einen Blick in die Zukunft. „Jetzt ist erst einmal Impfen angesagt und dann werden wir 2022 auch wieder unbeschwerter Feste feiern können“, macht Roland Frank deutlich. Oder anders formuliert: Schon jetzt laufen laut dem KTS-Chef die Vorbereitungen an, damit das Hohentwielfestival und das Burgfest 2022 ihre Rückkehr auf den Hohentwiel feiern werden. „Wir wollen und werden das Fest nicht noch einmal absagen“, verspricht er.