Es sind keine leichten Zeiten für Eltern: Die Nachwirkungen des Lockdowns, der monatelangen Schließung von Kindebetreuungseinrichtungen und Schulen, die Inflation und vor allem der Personalmangel im pädagogischen Bereich sind Probleme, die nach wie vor präsent sind. Vor Kurzem fand im Beisein von Bürgermeisterin Ute Seifried und Leonie Braun, Abteilungsleitung Kindertagesbetreuung bei der Stadtverwaltung, die Jahreshauptversammlung des Singener Gesamtelternbeirats statt, zu der rund 20 Elternbeiräte gekommen waren. „Der Abend war verhältnismäßig gut besucht“, bestätigt die zweite Sprecherin, Kristin Sorg.

Nach einem Vortrag von Beate Rösch von der Caritas über die Aktion „Was Kitas leisten“ stellten die Elternvertreter ihre Arbeit vor. Im Fokus steht die Unterstützung der Erzieher, auch personell, indem Eltern als Vorlesepaten oder Begleitung etwa bei Waldtagen einspringen könnten. Kristin Sorg hat beobachtet, dass die Anfragen der Eltern an die Vertreter generell rückläufig seien: „Die meisten kommen auf uns zu, wenn es mit der Leitung Probleme gibt“, so Sorg. Daher möchte der Gesamtelternbeirat seine Arbeit bekannter machen.

Enge Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung

Im kommunalpolitischen Bereich gehe es um die Aufrechterhaltung einer verlässlichen Kinderbetreuung. Die von der Stadt geplante Ausweitung der Schließtage von 30 auf 32 Tage im Jahr, an denen die Kitas geschlossen bleiben, hätten die Eltern gerade noch akzeptieren können. Am Ende ist die Erhöhung der Zahl der Schließtage bei Stimmengleichheit im Gemeinderat gescheitert. 

Das Gremium hat aber beschlossen, dass Elternbeiträge bei stundenweisen Schließungen wegen Personalmangels erstattet werden können, zumindest wenn zehn Stunden oder mehr in einem Kalendermonat deswegen geschlossen bleibt.

Akuter Personalmangel wird immer deutlicher

Vereinzelt gebe es immer noch viele personelle Ausfälle, bei denen die Stadt mit Aushilfen, Quereinsteigern gegensteuern möchte, so Sorg bei der Versammlung weiter. „Natürlich bräuchten wir Fachkräfte, aber das ist eine kurzfristige Lösung“, so Sorg. Auf diese Weise könne die Einrichtung wenigstens vormittags geöffnet bleiben. Der Personalmangel sei akut, so Sorg. Das sei auch in der Sitzung mit dem Landeselternbeirat das wichtigste Thema gewesen.

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Und was ist mit den Kita-Gebühren?

Auch die Gebühren sollen stabil bleiben: „Eine Erhöhung wäre für die Familien angesichts der Energiepreiserhöhungen nicht zu stemmen“, so Sorg. Gegen Teuerung und Kinderarmut möchten die Elternvertreter zumindest einmal Kleidungstauschstationen in den Einrichtungen anregen. Hier kann gebrauchte Kleidung für Kinder hinterlegt und mitgenommen werden.

Der Gesamtelternbeirat möchte auch auf die Singener Familienberatungsstelle aufmerksam machen, an die sich Eltern wenden können. Bei der Neuwahl konnte der Gesamtelternbeirat drei neue Mitglieder gewinnen.