Ein friedvolles Weihnachtsfest im Kreise der Familie und eine fröhliche Feier an Silvester, das wünscht man sich über die Feiertage. Doch wenn jemand unerwartet krank wird, sich schlecht fühlt oder verunfallt, gibt es im Hegau Hilfe. Nils Torke, Pressesprecher des Gesundheitsverbundes des Kreises Konstanz (GLKN), gibt auf Nachfrage einen Überblick, wo sich Betroffene in welchen Fällen hinwenden können.
Bei lebensbedrohlichen Zuständen wie Herzinfarkt, Schlaganfall, schweren Unfällen oder Atemnot solle sofort die 112 gewählt werden. Der Rettungsdienst kann schnell Hilfe leisten und Patienten, falls erforderlich, in die nächstgelegene Notaufnahme bringen.
Notfallpraxis ist Anlaufstelle für akute Beschwerden
Die Notfallpraxis der Kassenärztlichen Vereinigung im ehemaligen Pförtnerhäuschen des Hegau-Klinikums in Singen sei Anlaufstelle für akute, aber nicht lebensbedrohliche Beschwerden, wie zum Beispiel starke Erkältungen oder Magen-Darm-Erkrankungen.

Die Notfallpraxis in Singen hat am Wochenende und Feiertagen nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Sie hat im vergangenen Jahr ihre Öffnungszeiten reduziert. Mitzubringen sei in allen Fällen die Chip-Karte der Krankenkasse und im Idealfall Nothilfe- und Allergiepässe, eine Liste der eingenommenen Medikamente, Arzt- und Krankenhausberichte und der Impfpass.
Die zentrale Notaufnahme (ZNA) im Hegau-Bodensee-Klinikum Singen sei laut dem Pressesprecher rund um die Uhr geöffnet und für Notfälle zuständig, die eine sofortige ärztliche Versorgung erfordern. Dazu zählen beispielsweise Knochenbrüche, Verletzungen mit stärksten Blutungen oder schwerwiegende akute internistische Probleme wie schwere Atemnot, starke Brustschmerzen, Bewusstlosigkeit oder Kreislaufkollaps.
Im vergangenen Jahr habe die Zentrale Notaufnahme des Hegau-Bodensee-Klinikums Singen während der Feiertage an Weihnachten und Neujahr eine erhöhte Anzahl von etwa 550 Notfällen verzeichnet, berichtet Nils Torke.
Zuwachs an Behandlungen um 43 Prozent
Seit 2019 habe es im direkten Vergleich der Weihnachtsfeiertage einen Zuwachs der Patientenbehandlungen von 31 Prozent gegeben. Im Vergleich zum Vorjahr 2022 gab 2023 es einen Zuwachs von 43 Prozent, wie Volker Steinecke als Chefarzt der Notaufnahme erklärt. Die Pandemiejahre 2020 und 2021 seien nicht berücksichtigt worden.
„Besonders häufig waren ambulant behandelbare Erkrankungen wie Infekte der oberen Luftwege, Magen-Darm-Erkrankungen, Kreislaufbeschwerden und psychische Verhaltensauffälligkeiten“, erklärt Pressesprecher Nils Torke. Auch in diesem Jahr sei von einer ähnlichen Lage auszugehen.
Das GLKN empfehle den Bürgern, sich bei Unsicherheiten zunächst telefonisch über die ärztliche Notdiensttelefonnummer 116 117 beraten zu lassen, um die passende Versorgungseinrichtung zu wählen. Über diese Nummer werden auch alle ärztlichen Notdienste vermittelt.