Die Resonanz auf den Tag der Städtebauförderung war mit rund 30 Interessierten eher überschaubar. Einige kamen aber gezielt, um sich über die neu entstehenden Wohnungen auf dem Scheffelareal zu informieren. Dort hat sich in den vergangenen Jahren viel verändert. Häuser an der Hauptstraße mussten weichen, weil die Stadt das Areal zu einem neuen Wohnviertel umbauen will. Inzwischen ist der Rohbau des ersten Blocks mit 47 Wohnungen fertig. Mit dem Quartiersplatz im Inneren soll ab September begonnen werden, wie von den Planern erläutert wurde.
Am Bauzaun hinter dem Rohbau hängen die Pläne für den neuen Quartiersplatz. Michael Schneider, Leiter der Abteilung Grün und Gewässer, erläuterte, wie der Platz mit viel Grün und einer guten Aufenthaltsqualität gestaltet werden soll. Die Planungen für die Gestaltung macht das Singener Landschaftsarchitekturbüro Gnädinger. Der Grünraum hinter dem Gebäude an der Hauptstraße soll mit Bäumen bepflanzt werden und es sind Sitzelemente, teilweise mit Holzauflagen, vorgesehen.

Da unter dem Platz eine Tiefgarage mit 53 Stellplätzen ist, ist ein aufwendiger Aufbau notwendig, um die Entwässerung zu gewährleisten. „Wir möchten im September mit der Gestaltung des Platzes beginnen, denn ab dem Frühjahr 2026 werden die ersten Menschen hier wohnen“, sagt Thomas Mügge, Leiter des Fachbereichs Bauen.

Für die Neugestaltung des Quartiersplatzes sowie des Geh- und Fahrradweges mit Bäumen und Parkbuchten im Bereich der Hauptstraße sind nach Informationen der Stadtverwaltung aktuell rund 1,42 Millionen Euro Planungs- und Baukosten veranschlagt.
Die Stadt Singen kann hierfür einen Finanzierungszuschuss von über 600.000 Euro aus Mitteln der Städtebauförderung von Bund und Land erhalten. „Städtebauliche Förderungen helfen uns sehr, solche Projekte umzusetzen“, erklärt Felix Freitag von der Abteilung Stadtplanung. Auch Quartiersplätze am Herz-Jesu-Platz oder am Kreuzensteinplatz seien im Rahmen des abgeschlossenen Sanierungsgebietes „Östliche Innenstadt“ vor einiger Zeit mit Fördergeldern aufgewertet worden.
Zwei- bis Dreizimmerwohnungen vor allem für Senioren
Felix Deggelmann, Geschäftsführer der BDS Universal-Bau mit Sitz in Konstanz, erläuterte den Stand des Rohbaus an der Hauptstraße. In dem Gebäude werden 47 Zwei- bis Dreizimmerwohnungen realisiert, die ab März 2026 bezugsfertig sein sollen. Die Interessierten konnten sich im Rohbau bereits umschauen, wie die Wohnungen geschnitten sind.

Sie seien besonders für Senioren geeignet, die im Alter ihr Eigenheim mit Garten möglicherweise gegen eine zentrumsnahe Wohnung eintauschen möchten. Alle Wohnungen sind barrierefrei über drei Hauseingänge zu erreichen und haben zur Hauptstraße hin eine Loggia, die verglast ist und zu öffnende Fenster hat. Auf der Rückseite des Gebäudes haben die Wohnungen Balkone.

Ein Drittel der Wohnungen ist schon verkauft
Das gesamte Gebäude werde rein regenerativ mit drei Luftwärmepumpen beheizt. Die Technik dafür befindet sich auf dem Flachdach, außerdem sollen sich dort nach Fertigstellung Photovoltaikanlagen befinden. „Von den Wohnungen ist derzeit rund ein Drittel verkauft“, sagt Deggelmann. Für eine der drei Gewerbeeinheiten wünsche man sich als Mieter ein Café oder eine Bäckerei.

Der Quartiersplatz soll schließlich von weiteren 100 Wohnungen umrahmt werden. Singens Oberbürgermeister Bernd Häusler sprach in seiner Begrüßung auf der Baustelle davon, dass ein Investor daran nach wie vor Interesse habe. Allerdings hätten die Corona-Pandemie und vor allem der Ukraine-Krieg zu einer enormen Rückhaltung geführt, was Neubauten betrifft.
Angedacht seien in dem noch zu bebauenden Areal auch betreutes Wohnen und mindestens fünf sogenannte Punkthäuser sowie 120 Stellplätze. Etwa am Standort des ehemaligen Conti-Hochhauses, das 2018 abgerissen wurde, sei ein achtgeschossiges Gebäude vorgesehen.
Entlang der Hauptstraße ist eine Fahrradspur vorgesehen, begleitet von Baumquartieren in regelmäßigen Abständen.