Der Singener Stadtteil Bohlingen meldet sich nach der Corona-Pandemie eindrucksvoll zurück. Fast 70 Helfer haben am vergangenen Wochenende das Festzelt im Espen aufgebaut und werden es bis zum Beginn der Sichelhenke am kommenden Freitag, 25. August, als große Bauernstube ausschmücken.

Im vergangenen Jahr noch musste das Bohlinger Volksfest Corona-bedingt ohne Festzelt gefeiert werden, zuvor wurde das Fest ganz abgesagt. „Die Menschen verspüren Nachholbedarf beim Feiern, da bietet die viertägige Sichelhenke mit dem vielfältigen Programm den passenden Ort für ein ausgelassenes Fest mit Spaß und guter Laune“, sagt Ortsvorsteher Stefan Dunaiski, der in den vergangenen Tagen zusammen mit vielen Ehrenamtlichen aus dem Dorf tatkräftig im Festzelt angepackt hat.

Mit dem stimmungsvollen Einmarsch der Musikkapelle und der Erntekrone ins Festzelt (Bild von 2019) wird die Sichelhenke auch in diesem ...
Mit dem stimmungsvollen Einmarsch der Musikkapelle und der Erntekrone ins Festzelt (Bild von 2019) wird die Sichelhenke auch in diesem Jahr feierlich eröffnet. | Bild: Rolf Hirt

Die Bohlinger Sichelhenke ist in den zurückliegenden Jahrzehnten zu einem überregional bekannten Fest geworden, das kulturelle und musikalische Programm hat ein Alleinstellungsmerkmal. Schon der Einmarsch zum Festauftakt zeigt die heimatliche Verbundenheit in Bohlingen, dabei wird die Erntekrone ans Zeltdach aufgezogen als Symbol der eingebrachten Ernte.

Endlich wieder tolles Miteinander der Vereine

Dass die Sichelhenke kein Selbstläufer ist, wissen die Organisatoren nach der Pandemie, denn es galt die Ehrenamtlichen neu zu motivieren. „Beim Zeltaufbau konnten wir bereits das tolle Miteinander der Vereine erleben, diesen Schwung gilt es nun über das ganze Fest hindurch mitzunehmen“, zeigt sich Alexander Klaiber, Vorsitzender des Sportverein Bohlingen optimistisch.

Das Programm zur 63. Sichelhenke

Das Festzelt mit dem neuen Anbau: Für das von den Bohlinger Vereinen gewünschte Lagergebäude hat die Stadt Singen finanzielle Mittel von ...
Das Festzelt mit dem neuen Anbau: Für das von den Bohlinger Vereinen gewünschte Lagergebäude hat die Stadt Singen finanzielle Mittel von etwa 500.000 Euro bereitgestellt. | Bild: Rolf Hirt

Dabei rückt ein Randaspekt zur diesjährigen Sichelhenke in den Mittelpunkt: Das neu erstellte Lagergebäude, das fürs Fest in das Festzelt integriert worden ist. Unter der Regie von Ortsvorsteher Stefan Dunaiski und den Vereinen wurde dieses Gebäude zum Lagern der kompletten Infrastruktur der Sichelhenke geplant. Doch sie mussten sich etwas gedulden, bis der Singener Gemeinderat vor einem Jahr zustimmte. Für Oberbürgermeister Bernd Häusler war das ein richtiger Schritt, wie er damals betonte: „Das ist ein klares Bekenntnis für die Vereine in Bohlingen und für unsere Sichelhenke.“

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Künftig wird die Arbeit einfacher

Das nun fertig erstellte Gebäude hat etwa 500.000 Euro gekostet. Musikverein, Sportverein und die Feuerwehr aus Bohlingen haben in ehrenamtlicher Eigenleistung selbst einige Gewerke erstellt. „Künftig entfallen aufwendige Arbeiten für Wasser und Strom und machen den Aufbau für das Fest übersichtlicher und einfacher“, erklärt Dunaiski. Anlässlich der Festeröffnung am kommenden Freitag, 25. August, wolle der Stadtteil dem Singener Gemeinderat und OB Häusler deshalb Dankeschön sagen, so Dunaiski.

Nostalgische Motorräder und Autos kommen seit 25 Jahren zum Oldie-Treffen bei der Sichelhenke nach Bohlingen gefahren.
Nostalgische Motorräder und Autos kommen seit 25 Jahren zum Oldie-Treffen bei der Sichelhenke nach Bohlingen gefahren. | Bild: Rolf Hirt

Vom Oldtimertreffen zur Marktgasse

Bereits Tradition ist das Oldtimertreffen, zu dem am Samstag, 26. August, ab 10.30 Uhr wieder viele historische Autos und Motorräder erwartet werden. Gut vorbereitet haben sich alle Vereine aus dem Dorf für die historische Marktgasse am Sonntag, 27. August. Dort gibt es bäuerliche Spezialitäten wie Apfelküchle, Bauernbrot und Rettich, geräucherte Forellen, Bratkartoffeln, Bratwürste sowie alte Handwerksberufe wie Schmied, Korbmacher, Seiler, Imker und Scherenschleifer zu bewundern. Für Kinder gibt es beim Museumsverein lebendige Tiere aus dem früheren bäuerlichen Leben zu bestaunen.