Das Ehepaar Isabella und Christopher Fuchs aus Steißlingen, das im Mai 2022 für 501 Euro eine alte Porzellanfabrik mit 13.000-Quadratmeter-Grundstück in Gräfenthal in Thüringen gekauft hat, ist auf dem besten Weg, berühmt zu werden. Sie sind ab Sonntag um 18.10 Uhr vier Mal in der Vox-Sendung „Traumhaus oder Luftschloss“ zu sehen.

Und damit nicht genug: Außerdem dreht derzeit bei ihnen im Abschleppunternehmen in Böhringen ein Fernsehteam von Vox für das Automagazin „auto mobil“ eine TV-Sendung über ihre Arbeit. Der Mitteldeutsche Rundfunk berichtete ebenfalls über ihr Projekt in Thüringen. Und für den Sender DMAX haben sie schon eine Limousine umgebaut und für die RTL2-Sendung „Schnäppchenhaus“ ein Haus in Thüringen renoviert. „Insgesamt kommen wir in diesem Jahr auf 20 Drehtage“, berichtet Isabella Fuchs. Sie hätte nichts dagegen, noch öfter vor der Kamera zu stehen und hofft auf eine eigene Sendung.

Und wie kommt Isabella Fuchs ihrer Bekanntheit zurecht? Sie findet es nicht schlimm, auf der Straße erkannt und von ihr unbekannten Menschen angesprochen zu werden. „Ich habe bisher keine negativen Erfahrungen gemacht, es gab immer gutes Feedback“, erzählt sie. In Thüringen sorge das Projekt aber für mehr Aufmerksamkeit als in der Heimat. Die Resonanz sei dort auch positiv: „Die Leute finden das richtig gut.“ Und es habe auch schon ein paar Menschen motiviert bei den Arbeiten an der Fabrik mitzuhelfen – und sei es auch nur für einen Tag.

Es gibt viel zu tun: Aufräumarbeiten an der Porzellanfabrik mit der Helferin und Nachbarin Simone Franz.
Es gibt viel zu tun: Aufräumarbeiten an der Porzellanfabrik mit der Helferin und Nachbarin Simone Franz. | Bild: Isabella Fuchs

In der vom Sender Vox als Paardoku angekündigten Fernsehsendung „Traumhaus oder Luftschloss?“, wird das Ehepaar Fuchs mit seiner Pozellanfabrik als eines von drei Paaren vorgestellt, die anpacken, um ihren Traum von der eigenen, besonderen Immobilie wahrzumachen. Bei den anderen Gebäuden geht es um einen ehemaligen Bahnhof und ein Schloss. „Unser Projekt ist aber mit Abstand das Verrückteste“, ist Isabella Fuchs überzeugt.

Sendung zeigt die Renovierungsarbeiten

In der Sendung werden die ersten Renovierungsarbeiten an der Fabrik gezeigt, die die Abschleppunternehmer in Eigenarbeit stemmen. „In der ersten Folge wird es gleich dramatisch“, berichtet Isabella Fuchs. Es sei nämlich am Anfang darum gegangen, in luftiger Höhe die Dächer zu sichern und die Sorge war, dass diese einstürzen: „Wir hatten ganz schön damit zu kämpfen.“

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Das Dach haben sie mittlerweile von Hand abgetragen. Außerdem hat das Paar die Fassade freigelegt und einen Teil des Geländes für einen Zeltplatz freigeschnitten und gerodet. Obwohl das Abtragen von Schutt und Dreck kein Ende zu nehmen scheine, sehe sie doch Fortschritte: Eine Drohnenaufnahme der Gebäude von oben habe ihr gezeigt, wie viel sie schon freigelegt und abgetragen hätten und das mache dann doch wieder Mut.

Isabella und Christopher Fuchs
Isabella und Christopher Fuchs | Bild: Familie Fuchs

Die Fabrikbesitzer planen bereits vom 23. bis 25. Juni ein Treffen für Anhänger der „Lost-Place“-Szene mit Nachtführungen und Übernachtung auf dem Zeltplatz zu veranstalten. Das alte Fabrikgelände sei schon bevor sie es besaßen bei Freunden von vergessenen Orten beliebt gewesen. Außerdem solle ebenfalls im Juni ein Musikvideo auf dem Gelände gedreht werden und es habe schon Fotoshootings zum Beispiel von Brautpaaren dort gegeben.

Kiosk am Wanderweg wäre schön

Isabella Fuchs würde neben Wohn- und Ausstellungsräumen auch gerne einen Kiosk für Wanderer und Touristen einrichten, ihr Grundstück liege direkt am Lutherweg. Dabei könnte sie finanzielle Unterstützung gut gebrauchen. Da sie aber alles in Eigenarbeit machen und keinen Kredit aufnehmen wollen, bekämen sie keine Förderung, erzählt sie. „Dabei wäre eine kleine Gastronomie für die Region eine Aufwertung“, ist sie überzeugt. Aber: kommt Zeit, kommt Rat, sei ihre Devise.

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Allgemein lässt sich die Abschleppunternehmerin nicht aus der Ruhe bringen, auch wenn es immer wieder kleine Rückschläge gebe und etwas nicht so funktioniere, wie man es sich vorgestellt habe. „Das lernt man als Mutter von vier Kindern“, erklärt sie. Auch die Fernsehteams würden es schätzen, dass sie unkompliziert seien und locker blieben, wenn etwas nicht so läuft: „Das macht uns doch menschlich“, meint sie.