Im Schützenverein aktiv zu sein, gilt in diesen Zeiten nicht unbedingt als bewundernswertes Hobby. Dennoch sind aktuell gut 1,4 Millionen Mitglieder in rund 15.000 angegliederten Vereinen im Deutschen Schützenbund (DSB) aktiv. Die Sportschützen sind somit im viertgrößten Sportverband Deutschlands organisiert.

Einer davon ist Karl-Heinz Schmid. Seit 40 Jahren fasziniert ihn das Hobby, möglichst treffsicher ein Projektil ins Ziel zu bringen. In dieser Zeit sei er ein tatkräftiger und zuverlässiger ehrenamtlicher Helfer im Steißlinger Schützenverein gewesen, attestieren ihm die Vereinsmitglieder – und der Vorstand hat ihn zur Ehrung vorgeschlagen. Aber nicht nur dafür hat Steißlingens Bürgermeister Benjamin Mors ihm jetzt die Landesehrennadel ans Revers heften können.

Zahlreiche Ehrungen gab es für verdiente Mitglieder des SSV Steißlingen (v.l.): Silvia Rapp, Monika Rapp, Luzia Richarz, Herrmann Rapp, ...
Zahlreiche Ehrungen gab es für verdiente Mitglieder des SSV Steißlingen (v.l.): Silvia Rapp, Monika Rapp, Luzia Richarz, Herrmann Rapp, Wolfgang Schmitz, Gerhard Neidhard, Sigrun Kugler, Emma Madach, Dietmar Gadde, Gisela Schmitz, Winfried Kuppel, Annette Neidhard, Karl-Heinz Schmid, Dorothea Wehinger, Manfred Kuppel, Winfried Halbig, Daniel Blickle und Benjamin Mors. | Bild: Elmar Veeser

Seine Meriten habe er sich beim Sportschützenverein (SSV) Steißlingen zunächst als Jugendleiter und später als sportlicher Leiter verdient. Darüber hinaus habe er Jugendfreizeiten organisiert und eine Kooperation mit der Gemeinschaftsschule Steißlingen aus der Taufe gehoben. Spendenaktionen für die Nachsorgeklinik Tannheim waren ihm ebenso ein Anliegen wie sein Engagement für die Kriegsgräberfürsorge – und das ebenfalls seit Jahrzehnten.

Eine verdiente Auszeichnung für langjährige Verdienste im Ehrenamt: die Landesehrennadel (Archivbild).
Eine verdiente Auszeichnung für langjährige Verdienste im Ehrenamt: die Landesehrennadel (Archivbild). | Bild: Rossner

Er bildete auch Jugendliche aus

Die Überreichung der Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg an ihn wurde zu einem Höhepunkt anlässlich des Sommerfests zum 66-jährigen Bestehen des Schützenvereins, zu dem auch ein großes Jugendprogramm aufgelegt wurde. Die Jugendarbeit war Schmid stets wichtig. Als Jugend- und Sportleiter ist es ihm aber auch immer darum gegangen, die richtigen Ziele ins Visier zu nehmen.

Wer schießen will, muss viele Regeln befolgen

Um Missbrauch mit Waffen zu verhindern, gilt in Deutschland traditionell ein sehr restriktives Waffenrecht. Um eine Waffe besitzen beziehungsweise führen zu dürfen, sollte der Träger nicht nur volljährig sein, sondern auch die waffenrechtliche Zuverlässigkeit und persönliche Eignung sowie Sachkunde nachweisen können. Bei Kindern gilt laut Verband bis 13 Jahren die Einschränkung Druckluft- oder Federdruckwaffen, ab 14 Jahren ist der Sport nur unter Obhut einer zur Kinder- und Jugendarbeit geeigneten Person erlaubt.

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Dabei gelte, dass im Schützenverein weit mehr gelehrt werde als nur das Schießen. Das oberste Ziel der Jugendarbeit sei es, Kinder und Jugendliche in ihrer Persönlichkeitsentwicklung zu unterstützen und ihr soziales Verhalten zu schulen und anzuregen.

Verein hat eine lange Tradition

Die Grünen-Landtagsabgeordnete Dorothea Wehinger hob das große Engagement und den damit verbundenen Zeitaufwand zum Wohle der Gesellschaft hervor und lobte insbesondere die Jugendarbeit des Steißlinger Vereins. Sowohl in der Wettkampf- als auch in der Breitensportebene sei der Verein aktiv. Auch Bürgermeister Mors gratulierte und lobte das ehrenamtliche Engagement. Seit 1957 bildet der SSV Steißlingen seine Mitglieder an der Waffe aus. Heute steht den Schützen eine moderne elektronische Standanlage zur Verfügung, die der Verein Interessierten auch zu Probetrainings anbietet.