Für Andreas Tyrra war es eine Premiere. Nicht die Tatsache, dass er einer Vertreter-Versammlung der Volksbank Überlingen beiwohnte. Vielmehr der Umstand, dass er in seiner neuen Funktion als Vorstandsvorsitzender die Bilanz vorstellte. Tyrra hatte zu Beginn des Jahres das Amt von Hermann-Josef Schwarz, der nach 43 Jahren Tätigkeit für die Volksbank zum Ende des vergangenen Jahres aus seinem Amt ausschied, übernommen.

Das könnte Sie auch interessieren

Tyrras Premiere hätte ein Hollywood-Regisseur nicht besser kreieren können: Denn die Ampeln stehen bei der Volksbank Überlingen allesamt auf Grün, wie der 53-Jährige gleich zu Beginn seiner Rede betonte. „Wir haben auch in 2018 wieder gut gearbeitet und gewirtschaftet“, sagte Tyrra. Mit der Bilanz von 2018 werde die Erfolgsgeschichte aus dem Vorjahr fortgesetzt. So konnte die Bilanzsumme im zurückliegenden Geschäftsjahr um vier Prozent von 1,47 auf 1,54 Milliarden Euro gesteigert werden. Einstimmig beschlossen die rund 90 Vertreter, eine Dividende von 965 312 Euro an die Mitglieder auszuzahlen. Dies entspreche laut Tyrra vier Prozent. Er berichtete, dass die Volksbank schon bald drei Milliarden Euro ihrer Kunden betreue. Denn das Kundengeschäftsvolumen für 2018 belaufe sich auf 2,88 Milliarden Euro.

Premiere für Vorstandsvorsitzenden Andreas Tyrra bei einer Vertreter-Versammlung.
Premiere für Vorstandsvorsitzenden Andreas Tyrra bei einer Vertreter-Versammlung. | Bild: Matthias Güntert

Nach der Vertreter-Versammlung in Stockach steht nun auch fest, dass die Volksbank anhand einer Satzungsänderung in Sachen Vermietung und Verpachtung von eigenen Immobilien die Weichen für die Zukunft gestellt hat. Und dies hat auch seinen Grund, denn laut Tyrra können die baulichen Maßnahmen in Bodman-Ludwigshafen und in Salem im Rahmen derer Wohn- und Geschäftsräume unter einem Dach entstehen sollen, in Angriff genommen werden. Ein weiteres Kernprojekt könnte der Bau eines neuen Campusgebäudes, eine Art Zentrale, in Stockach werden. Zudem sei ein weiterer Campus in Überlingen geplant. Allerdings gestalte sich die Standortsuche in Stockach nach wie vor schwierig. „Die bisherigen Optionen konnten uns hinsichtlich Verkehrsanbindung und Kundenfrequenz nicht überzeugen“, sagte Tyrra. Er betonte dabei auch, dass man sich, sollte sich kein geeigneter Standort finden lassen, noch einmal den jetzigen Standort in der Schillerstraße anschauen werde. „Dann müssen wir noch einmal prüfen, was dort möglich ist. Das ist aber nur die 1b-Variante“, so Tyrra weiter.

Das könnte Sie auch interessieren

Auf Nachfrage des SÜDKURIER bestätigte Erich Heggenberger von der Pressestelle der Volksbank, dass der Raumbedarf in Stockach groß sei. So beabsichtige man die Wohnungen über der Filiale in der Schillerstraße schnellst möglich in Büroräume umzuwandeln. Deshalb sei man mit den Bewohnern in Kontakt, um eine für beide Seiten verträgliche Lösung zu finden. „Wir brauchen diesen Platz einfach“, so Heggenberger.

Bürgermeister-Stellvertreter Roland Strehl hob den Stellenwert der Volksbank für die Bürger von Stockach hervor. Er bezeichnete die Nähe zu den Kunden und zum Gewerbe als sehr wichtig: „Der Mittelstand bringt die Gesellschaft voran und nicht die großen Konzerne“, so Strehl.

Bei den Neuwahlen gab es keine Überraschungen: Die Aufsichtratsmitglieder Barbara Härle, Siegfried Heger und Hartmut Hueber wurden allesamt einstimmig wieder in das Gremium gewählt.