Eine mögliche Umgehungsstraße im Osten Stockachs hat für Beunruhigung bei Bürgern des Weilers Airach gesorgt. Denn eine Variante der möglichen Straße würde das Osterholz von Norden nach Süden durchqueren und nah an der Ortschaft vorbeiführen. Nun hat ein Gespräch zwischen Stadtverwaltung, Verkehrsplanern und Airacher Bürgern über den Stand der Dinge stattgefunden. Etwa 20 Einwohner des Weilers seien dabei gewesen, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadtverwaltung. Der Termin war vereinbart worden, nachdem eine Gruppe von Airacher Bürgern sich in der Bürgerfragestunde des Gemeinderats mit Bedenken gemeldet hatte.
Diese waren aufgekommen, nachdem der Gemeinderat im März eine Machbarkeitsstudie bei dem Ulmer Planungsbüro Modus Consult in Auftrag gegeben hatte. Seitdem sind die beiden Varianten – stadtnah zwischen den Sportanlagen und der alten Bundesstraße 31 oder stadtfern durchs Osterholz – in der näheren Betrachtung. Für die mögliche stadtferne Variante brachte die Airacher Bürgergruppe in einem Pressegespräch damals eine Tunnellösung ins Spiel. Die Argumente: Die stadtferne Variante einer Ostumfahrung würde das Stockacher Naherholungsgebiet Osterholz empfindlich stören und sie würde viele Äcker und andere Flächen beim Ort kosten.
Bei dem Gespräch im Rathaus lautete die Hauptbotschaft nun: Entschieden ist noch nichts. Dies geht aus der städtischen Mitteilung hervor. Verkehrsplaner Reiner Neumann von Modus Consult habe deutlich gemacht, dass noch keine Ergebnisse oder Trassenvarianten klar seien. Es gehe derzeit darum, zu untersuchen, ob eine Straße an dieser Stelle überhaupt technisch machbar wäre und welche Schutzgüter davon betroffen wären. Dabei gehe es beispielsweise um den Schutz von Menschen vor Lärm und Luftverschmutzung. Auch das Erholungsbedürfnis der Menschen werde einbezogen, geht aus der Pressemeldung hervor. Als Schutzgüter werden darin auch Tier- und Pflanzenwelt, Wasserhaushalt, Landwirtschaft und Artenschutz aufgezählt. Ein Ergebnis der Studie werde wohl im Spätherbst 2019 vorliegen.
Und wie fanden die Airacher Bürger das Gespräch? Eine wirkliche Meinung gebe es bei der Arbeitsgruppe dazu derzeit nicht, sagt Ursula Kästle, eine der beteiligten Bürgerinnen. Denn man müsse auf das Ergebnis der Machbarkeitsstudie warten, ehe man wirklich etwas beurteilen könne. Kästle begrüßte allerdings Stolz‘ Zusage, weiter im Gespräch zu bleiben. Ihr Eindruck sei gewesen, dass die Bedenken der Bürger wahrgenommen werden. Ausgeräumt seien diese derzeit allerdings nicht. Die Stadt lege indes Wert darauf, die Bürger bei allen Planungsschritten mitzunehmen, wird Bürgermeister Stolz in der Pressemitteilung zitiert.