Vollchaos. So bezeichneten Anlieger an der Schiesser-Kreuzung die Situation am Freitag durch die Vollsperrung der Heinrich-Fahr-Straße für die Asphaltierung: „Der Verkehr hat sich teilweise in der Ludwigshafener Straße bis zur Autobahn gestaut.“
Auch in der Gruppe „Du bist auch Stockach, wenn...“ im sozialen Netzwerk Facebook entstand eine große Diskussion. Ein Mitglied kritisierte zum Beispiel, dass der Weg von den Tankstellen bis zum Linde-Kreisel mit dem Auto 30 Minuten gedauert habe. Es gab aber auch verständnisvolle Stimmen, die einwarfen, dass die Arbeiten notwendig gewesen seien. Denn unter der Fahrbahn wurden neue Gas- und Wasserleitungen verlegt.

Mit dem Verkehr sei es dann am Samstag besser gewesen, erzählt einer der Anlieger. Trotzdem zeigte eine Beobachtung aus der Redaktion, dass auch am zweiten Tag der Sperrung um die Mittagszeit ein Rückstau beim Rißtorfkreisel auf der B 313 aus Richtung Espasingen/Wahlwies sowie der L 194 aus Richtung Nenzingen war.
Bahnübergang bremst Verkehr aus
Die Anlieger an der Schiesser-Kreuzung sagten am Samstagmittag rückblickend, dass mehr Verkehr als sonst an einem Samstag fließe: Normalerweise sei samstags nach 13 Uhr kaum etwas los. Als Grund vermuteten sie nicht nur die Situation in Stockach, sondern dass sich die vorbereiteten, aber noch nicht gültigen Umleitungsschilder für die Sperrung des Bahnübergangs in Espasingen am Montag auswirken.
Das Fazit der Anlieger: Der Verkehr in Richtung Radolfzell sei bei der Umleitung besser gelaufen als stadteinwärts beziehungsweise in Richtung Hindelwangen. Die Umleitung stadtauswärts verlief über die Gießerei- und Kindergartenstraße, während der Verkehr in die andere Richtung über den Bahnübergang in der Goethestraße zur Ludwigshafener Straße fließen musste.

Da sich in der Goethestraße die Bahnschranken regelmäßig senken und den Verkehrsfluss minutenlang unterbrechen, entstanden alleine dadurch Staus. Zudem mussten alle Fahrzeuge durch den Linde-Kreisel und beim Eiscafé nach links in die Stabelstraße und weiter Richtung ZG-Kreisel. Am Linde-Kreisverkehr kamen noch die Fahrzeuge aus Richtung der Autobahn-Anschlussstelle Stockach-Ost hinzu.
Polizei musste nicht eingreifen
Auf SÜDKURIER-Nachfrage am Samstagmittag zur Situation durch die Sperrung und Umleitung erklärte die Einsatzzentrale der Polizei, dass im normalen Dienst nicht Auffälliges geschehen sei. Es sei keine Regelung des Verkehrs notwendig gewesen. Zu eventuellen Unfällen lagen bis dahin keine Informationen vor.

Die Asphaltarbeiten auf der Fahrbahn der Heinrich-Fahr-Straße selbst dauerten zwar nicht den kompletten Freitag und Samstag, die beide für die Vollsperrung angesetzt waren, aber das Material musste abkühlen. Zudem bekam die Zufahrt zum Busbahnhof noch neuen Asphalt und auch an der Einmündung Radolfzeller Straße/Kindergartenstraße waren am Freitag Arbeiter im Einsatz. Beim Busbahnhof handelte es sich um die Deckschicht, während die Heinrich-Fahr-Straße die Binderschicht bekam. Das ist die zweite von drei Schichten.
Es kommen noch weitere Arbeiten
Und wie geht es jetzt weiter? Auf der Radolfzeller Straße, die bereits zuvor saniert wurde, und der Heinrich-Fahr-Straße fehlt jeweils noch die Deckschicht. Beide Abschnitte der B 313 haben bisher erst die Binderschicht bekommen. Das Regierungspräsidium Freiburg, das für diese Maßnahme zuständig ist, hat noch genauen keinen Termin im September für diese Arbeiten veröffentlicht. Es liegen auch noch keine Informationen zur Dauer und den Umleitungen vor.
Die Anlieger würden sich wünschen, dass solche Asphaltarbeiten nachts gemacht werden, wenn nicht so viel los ist.
Bahnübergang Espasingen
Auf die Verkehrsteilnehmer kommt am Montag, 2. September, ab 7 Uhr, bis Dienstag, 3. September, eine weitere Sperrung zu. Der Bahnübergang Espasingen ist wegen Anschlussarbeiten an den Platten zwischen den Gleisen nicht benutzbar. Die einbauten Platten müssen nochmal herausgenommen und gestopft werden – eine übliche Folgemaßnahme. Die Umleitung ist ausgeschildert. (löf)