Jonas Dürhammer, Mario Feindler und Marcel Fischer stehen im wahrsten Sinne vor den Scherben ihrer jahrelangen Arbeit. Die drei jungen Männer haben seit 2016 einen Treffpunkt für die Espasinger Dorfjugend aufgebaut. Doch dieser wurde am Wochenende das Opfer blinder Zerstörungswut.

Wie die Polizei am Montag mitteilte, haben sich im Zeitraum zwischen Samstagabend und Sonntagnachmittag bislang unbekannte Täter unbefugt Zutritt zu der Hütte verschafft, die etwas außerhalb von Espasingen gelegen ist.

Spur der Verwüstung im Jugendtreff

Dabei wurde die Tür aufgebrochen, die Fenster eingeschlagen und eine Verstärkeranlage sowie die Lichtanlage der Hütte zerstört. „Außerdem wurde unsere Kasse ausgeräumt“, berichtet Jonas Dürhammer im Gespräch mit dem SÜDKURIER.

Grüne Farbschmierereien im Espasinger Jugendtreff.
Grüne Farbschmierereien im Espasinger Jugendtreff. | Bild: Dominique Hahn

Doch das reichte den unbekannten Randalierern offenbar nicht. An den Wänden hinterließen sie in grüner Farbe diverse Schmierereien, unter anderem ein Hakenkreuz. Getränkekisten sowie die leergeräumte Kasse warfen sie in den nahegelegenen Bach.

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Organisatoren bleiben auf dem Schaden sitzen

Die Polizei schätzt den entstandenen Schaden auf rund 2000 Euro. Darauf bleibt das Team des Jugendtreffs aller Voraussicht nach sitzen, da es sich um eine privat organisierte Einrichtung handelt. „Wir müssen uns jetzt erstmal sammeln und dann schauen, wie es weitergehen soll“, sagt Dürhammer enttäuscht.

Wüste Beleidigungen und sogar eine Hakenkreuzschmiererei haben die unbekannten Randalierer an der Wand des Jugendtreffs hinterlassen.
Wüste Beleidigungen und sogar eine Hakenkreuzschmiererei haben die unbekannten Randalierer an der Wand des Jugendtreffs hinterlassen. | Bild: Dominique Hahn

Mario Feindler hofft, dass das Team alle Schäden beseitigen und den Jugendtreff wieder zugänglich machen kann. „Das Schlimme ist, dass das bereits der zweite Einbruch ist, den wir hier seit 2016 erleben“, sagt er. Beim ersten Mal sei die Zerstörungswut der Einbrecher aber wenigstens nicht so groß gewesen.

„Für uns war das immer eine Hobby-Projekt. Weil es in Espasingen keinen offiziellen Jugendraum gibt, haben wir diesen Treffpunkt geschaffen und über die Jahre Stück für Stück erweitert. Der Ortsvorsteher hat uns immer wohlwollend unterstützt“, erzählt Marcel Fischer.

Auf dem Boden liegen noch die Scherben der eingeschlagenen Fensterscheiben, sowie Reste der zerstörten Verstärker- und Lichtanlage.
Auf dem Boden liegen noch die Scherben der eingeschlagenen Fensterscheiben, sowie Reste der zerstörten Verstärker- und Lichtanlage. | Bild: Dominique Hahn

Ortsvorsteher ist fassungslos

Espasingens Ortsvorsteher Andreas Bernhart zeigt sich im Gespräch mit dem SÜDKURIER fassungslos über diese blinde Zerstörungswut. „Die Hütte ist eine schöne Einrichtung für die Jugendlichen. Sie konnten sich hier immer treffen und es war schön zu sehen, mit wie viel Engagement der Treff organisiert wurde“, so Bernhart.

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Probleme habe es mit dem Treffpunkt im Großen und Ganzen nie gegeben. „Ich kann sowas nicht nachvollziehen. Das ist eine hässliche Sache“, betont Bernhard mit Blick auf die Zerstörung. Wer ihren Treffpunkt so zugerichtet haben könnte, das können sich die Organisatoren nicht erklären. „Ich traue es keinem von den Leuten zu, die hier üblicherweise herkommen“, sagt Jonas Dürhammer.

Die Polizei sucht Zeugen

Die Polizei sucht indes nach Zeugen, die sachdienliche Hinweise auf die unbekannten Randalierer geben können. Entsprechende Aussagen nimmt das Polizeirevier Stockach unter der Telefonnummer (0 77 71) 93 910, entgegen.

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