Die Stadt Stockach hat 1997 ihr Erscheinungsbild, das sogenannte Corporate Design, eingeführt, das auf dem „Stockach-S“ basiert. Es ist ein weißes S auf rotem Grund. Jetzt hat der Gemeinderat knapp dafür gestimmt, das städtische Corporate Design ab dem Jahr 2025 weiterzuentwickeln und zu modernisieren. Mit 14 Ja-Stimmen bei zwölf Gegenstimmen und zwei Enthaltungen fiel die Entscheidung erst nach längerer Aussprache.

„Ein moderner Internetauftritt verspricht auch eine moderne Verwaltung, die in die Zukunft blickt und neue Wege geht“, sagt ...
„Ein moderner Internetauftritt verspricht auch eine moderne Verwaltung, die in die Zukunft blickt und neue Wege geht“, sagt Bürgermeisterin Susen Katter. | Bild: Dominique Hahn

Bürgermeisterin Susen Katter sagte, das bisherige Corporate Design sei fast 30 Jahre alt und habe gute Dienste geleistet. Jetzt mache man sich Gedanken um ein neues Erscheinungsbild. Im Anschluss solle auch die Internetseite umgestaltet werden. Der Auftritt der Stadt diene unter anderem der Mitarbeitergewinnung und der Attraktivität. „Ein moderner Internetauftritt verspricht auch eine moderne Verwaltung, die in die Zukunft blickt und neue Wege geht“, ist sich Katter sicher.

Kulturamtsleiterin Corinna Bruggaier betonte, das „Stockach-S“ vermittle Tradition und Stabilität. Sie spreche deshalb bewusst von Weiterentwicklung und Modernisierung, denn Bewährtes solle auch im neuen Corporate Design integriert und berücksichtigt werden. Sie erklärte, ein einheitlicher Auftritt stärke das Profil und die Außenwahrnehmung einer Kommune, schaffe Vertrauen und sorge für klare und konsistente Botschaften. Eine Veränderung des Corporate Designs zeige, dass die Stadt sich weiterentwickelt, und stärke das Image bei Bürgern, Fachkräften und Touristen.

Wie teuer die Umgestaltung wird

Zwei Angebote örtlicher Agenturen liegen bereits vor. „Wir wollen gerne die lokale Wirtschaft unterstützen und die Agenturen kennen unsere Situation“, so Bruggaier. In einem Workshop sollen im Januar je ein oder zwei Vertreter pro Amt der Stadtverwaltung und jeder Fraktion des Gemeinderats sowie Bürgermeisterin Susen Katter inhaltliche und visuelle Kriterien sowie funktionale Anforderungen für das Corporate Design festlegen.

Die Gesamtkosten liegen in 2025 voraussichtlich bei 12.500 Euro für die Konzeptionsphase und 17.500 Euro für die Erstellung eines Design-Leitfadens sowie die Umsetzung von Design- und Layout-Vorlagen. Auch Gebäudebeschriftungen sind dann ein Thema.

Plan stößt im Gemeinderat auf geteilte Meinungen

Im Gremium gab es unterschiedliche Meinungen zu dem Vorhaben. Zur Debatte stand, ob man überhaupt ein neues Logo brauche oder ob es nicht dringender sei, die Internetseite der Stadt übersichtlicher zu gestalten. Auch die unmittelbare Kombination beider Schritte wurde angesprochen. Etwa von Christoph Stetter (CDU), der erklärte, die CDU gehe den grundsätzlichen Gedanken mit. Er frage sich aber, ob es nicht sinnvoller sei, die Internetseite direkt mitreinzunehmen. Martin Bosch (CDU) ergänzte, für die Internetseite brauche man das gleiche Material, und ihm sei unklar, wieso die Arbeiten nicht miteinander ausgeschrieben würden.

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Für Andreas Bernhard (CDU) ist die Internetpräsenz das große Problem. Auch Jürgen Kragler (CDU) sprach sich für die Überarbeitung der Internetseite aus, sah die Umgestaltung des Logos aber kritisch. Hier schaltete sich Susen Katter ein: „Das ‚Stockach-S‘ ist nicht schlecht, aber wir wollen es modern haben.“ Wenn es eine bewährte Marke sei, spreche das eher dafür, sie zu behalten, entgegnete Kragler.

Marcel Reiser (SPD) hob hervor, ein moderneres Erscheinungsbild sei wichtig, um auch jüngere Menschen anzusprechen. Wie er fand Alice Engelhardt (Grüne) eine Überarbeitung des Erscheinungsbilds sinnvoll, in der das „Stockach-S“ modernisiert wird, aber im Kern erhalten bleibt. „Die Kosten werden nicht überbordend werden. Den Internetauftritt aus Personalgründen nicht gleichzeitig zu machen, ist kein Problem“, fügte sie hinzu.

Kosten könnten noch steigen

Corinna Bruggaier sagte, das ganze Projekt sei auch eine Frage der Manpower. Man wolle den Menschen die Möglichkeit schaffen, sich zu informieren, ohne sich sozialen Medien anschließen zu müssen. Aber der Prozess gehe nicht von heute auf morgen. „Wenn das Design steht, geht es mit dem nächsten Schritt weiter.“ Sie machte deutlich, dass nicht automatisch die Agentur, die das Corporate Design entwirft, auch die Gestaltung der Internetseite übernehmen wird beziehungsweise muss.

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Roland Fiedler (Freie Wähler) fragte schließlich, mit welchen Gesamtkosten die Stadt rechnen müsse. Zu den genannten 30.000 Euro kommen die Kosten für die Modernisierung der Internetseite. Aber diese müsse auf jeden Fall erneuert werden – unabhängig vom Re-Design des Logos, erklärte Corinna Bruggaier. Weitere Kosten aufgrund des modernisierten Designs entstünden nur für bestimmte Dinge. Vieles werde erst umgesetzt, wenn das Bedürfnis dafür da sei oder der Austausch, zum Beispiel bei Bushaltstellen, ohnehin anstehe.