Mitten in der Natur, eingebettet in Apfelplantagen, Wiesen und einen kleinen Wald steht der Wagen der Waldwichtel. Der neue Waldkindergarten des Pestalozzi Kinder- und Jugenddorfs ist seit Ende März wochentags von 7.30 bis 13.30 Uhr geöffnet und bietet künftig 16 Kindern von drei bis sechs Jahren Platz.

Aktuell sind elf Kinder, darunter sieben externe, da. Die übrigen kommen nach und nach hinzu. Auch zwei ukrainische Kinder spielen hier. Die Aufnahme war eine Herzensangelegenheit der Erzieher und wurde in Absprache mit der Stadt Stockach so unbürokratisch wie möglich abgewickelt.

Viele Anfragen erreichten das Kinderdorf

Petra Bärenz, Ressortleiterin Pädagogik im Pestalozzi Kinder- und Jugenddorf, erklärt, dass es in den vergangenen Jahren vermehrt Anfragen auch schon für sehr kleine Kinder gegeben habe. Die Stadt habe gar nicht so schnell handeln können. „Also dachten wir, dann machen wir was Eigenes.

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Diesen Platz hier mit der Feuerstelle gibt es schon sehr lange. Unsere Kindergartenkinder und Wohngruppen sind oft hier gewesen und wir fanden, das wäre ein toller Platz für einen Waldkindergarten. Uns war wichtig, diesen genauso wie unseren schon bestehenden Kindergarten zur Hälfte mit Kindern außerhalb des Kinderdorfs zu besetzen.“

Mario Schneider, im Kinderdorf zuständig für Kommunikation und Fundraising, erzählt, dass man über eine Radio-Spendenaktion zu der Finanzierung gekommen sei. Die Planung habe direkt begonnen. Ursprünglich sollte der Betrieb im Spätherbst oder frühen Winter beginnen. „Es gab leider ein paar Verzögerungen, deshalb konnten wir erst im März dieses Jahres starten.“

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Die Erzieherinnen Daniela Kiefer Eva Schobloch und Sara Hatzsinaou-Schütz begrüßen die Kinder morgens am Waldwichteltreff neben dem Erlenhof. Auf dem Hof holen sie Wasser, das sie im Bollerwagen zum Wagen transportieren, denn dort gibt es keinen Wasseranschluss. Aber einen Ofen, falls es draußen sehr ungemütlich ist. Bei Regenwetter wird drinnen gefrühstückt, sonst draußen auf der Wiese.

Zur Tagesroutine gehören auch Natur und Tiere

Schon jetzt haben die Erzieherinnen eine Routine entwickelt, die den Morgenkreis, Freispiel und Ausflüge auf den nahen Bauernhof enthält. Dort füttern und beobachten sie Kühe, Hasen und junge Ziegen. Sie haben auch viele weitere Ideen. Daniela Kiefer nennt verschiedene Projekte mit Tieren. Außerdem seien Wildkräuter und Giftpflanzen ihr Steckenpferd.

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Auf dem natürlichen Spielplatz dürfen die Kleinen so weit laufen, wie sie von den Erzieherinnen gesehen werden. Daniela Kiefer sagt: „Im Lernort Wald gibt es grenzenlose Spielmöglichkeiten. Wir haben hier fast keine Spielsachen, aber der Fantasie sind nahezu keine Grenzen gesetzt. Wenn die Kinder etwas bauen wollen, reden sie miteinander und packen gemeinsam an. Das fördert die Teamfähigkeit und das Sozialverhalten.“ Die Rückmeldungen der Eltern seien durchweg positiv, berichtet Akif Altan, der zuständige Erziehungsleiter des Kinderdorfs.