Jetzt geht es Schlag auf Schlag beim Rennen um den Posten des Stockacher Stadtoberhaupts. Ende der vergangenen Woche ist bereits die vierte Bewerbung für die Bürgermeisterwahl im Oktober im Rathaus eingegangen. Sie kommt von Christophe Heinz aus Dachau. Heinz ist 45 Jahre alt und arbeitet aktuell als Polizeibeamter am Münchner Flughafen. Mit seiner Frau, den beiden Kindern und dem Hund würde er im Falle einer Wahl aber gerne nach Stockach umsiedeln.
Die Region hat ihn beeindruckt
Bisher kennt er die Stadt zwar nur von der Durchreise, doch hat die Region bei ihm offenbar einen bleibenden Eindruck hinterlassen. „Im Rahmen von diversen Kurztrips waren wir bereits einige Male am Bodensee und genießen das Klima und die Landschaft“, so Heinz.
Den Gedanken an ein Bürgermeisteramt habe er in der Vergangenheit schon gehabt, „aber nie mit Nachdruck weiter verfolgt“, berichtet er. Den Ausschlag, sich in Stockach zu bewerben, habe ein Artikel über fehlende Kandidaten in Stockach gegeben, der in der „Bild“-Zeitung erschienen ist.
„Ich suche nicht den leichten Weg, sondern brauche immer eine Herausforderung“, sagt Heinz über sich selbst. Zwar sei er auch gerne Polizist, aber die Herausforderungen, die mit dem Bürgermeisteramt einhergehen, reizen ihn. In der Vergangenheit war Heinz schon für kurze Zeit bei den freien Wählern aktiv, wie er berichtet. „Jedoch gab es einiges, was mir dabei nicht gefallen hat, und ich habe deshalb das Intermezzo wieder beendet. Dennoch war ich aber immer an der örtlichen Kommunalpolitik interessiert“, sagt Heinz.
Unterstützung aus dem Gemeinderat erhofft
Einer Partei gehört er nicht an, doch schon bald will er Gespräche mit dem Stockacher Gemeinderat aufnehmen. „Ich möchte mich in den nächsten Wochen bei den Fraktionen vorstellen, Termine wurden aber bisher noch nicht vereinbart“, berichtet er.
Doch schon jetzt zeigt sich Christophe Heinz überzeugt, dass er gute Voraussetzungen für das Amt des Stockacher Bürgermeisters mitbringt. „Ich bin sehr durchsetzungsstark und vertrete meine Meinung. Bedingt durch meinen Beruf bin ich auch sehr resolut und direkt. Ich bin ehrlich und verbiege mich nicht, um jedem zu gefallen. Ich sage jedem klar meine Meinung und das ohne große Diplomatie. Ich lebe Demokratie und vertrete das auch“, sagt er über sich selbst.
Keine Angst vor dem Quereinstieg
Zudem sei er sehr kommunikativ, extrovertiert und kümmere sich gerne darum, mit anderen Menschen gemeinsam Probleme zu lösen. „Auch wenn ich keine mit einem Bürgermeisteramt vergleichbare Erfahrung in der Kommunalpolitik habe, bin ich mir sicher, dass ich ein solches Amt dennoch sehr gut ausführen kann“, so Heinz.
Wichtig dazu sei ein gutes Team, welches er sich im Stockacher Rathaus erhoffe. Denn „ohne ein Miteinander geht es natürlich nicht“, ist er überzeugt.
Das sind seine Themen
Wie Christophe Heinz gegenüber dem SÜDKURIER berichtet, habe er bereits einige Gespräche mit Einwohnern aus Stockach und den Ortsteilen geführt. Als besonders wichtige Themen seien ihm dabei flächendeckend Krankenhaus, Oberstadt und Digitalisierung genannt worden.
„Ich kann noch nicht abschätzen, ob es noch mehr Themen gibt, das möchte ich in den nächsten Wochen bei weiteren Besuchen herausfinden“, berichtet er. „Nach einer Einarbeitungsphase werden sich sicherlich weitere wichtige Themen ergeben, die man jetzt noch gar nicht erfassen kann“, so Heinz.
Sicher sei, dass er diese Themen voller Elan angehen wolle. „Ich bin arbeitswillig und motiviert und möchte mich möglichst breit aufstellen und mit besten Kräften für jeden Einwohner einsetzen“, sagt er. Dabei wolle er sich aber keine Illusionen machen, denn „dabei werde ich sicher nicht alle Bürger glücklich machen können“, betont er.
Das ist im Wahlkampf geplant
Und wie wird sein Wahlkampf aussehen? „Gespräche, Gespräche Gespräche“, sagt er dazu. Der vierte Bewerber plant Haus-zu-Haus-Besuche, Flyer und will in der Stadt für Gesprächsrunden präsent sein. „Persönliche Gespräche sind mir sehr wichtig, leider werde ich nicht alle Haushalte erreichen können.“
Die sozialen Medien sei für ihn zwar nicht der Kernbereich, jedoch habe er jüngst auf Instagram einen Account eröffnet, den er für den Wahlkampf in Stockach nutzen möchte. Dieser ist unter @heinz.stockachbuergermeister zu finden. „Ich möchte durch meine positive und lockere Art punkten und die Herzen der Bürger gewinnen“, betont Heinz.
Die Bewerbungsfrist läuft weiter
Aktuell gibt es mit Christophe Heinz vier Bewerber für die Bürgermeisterwahl in Stockach. Die erste Bewerbung kam von Yurdagül Coşkun aus Wuppertal, als zweiter reichte Rainer Beel aus Freudenberg seine Bewerbung im Stockacher Rathaus ein und zuletzt bewarb sich Susen Katter aus Radolfzell-Liggeringen.
Es könnten aber noch mehr Bewerber werden, denn die Bewerbungsfrist endet erst am Montag, 18. September, um 18 Uhr. Bis dahin haben alle Interessierten noch die Möglichkeit, eine Bewerbung beim Rathaus einzureichen.
Bis zu diesem Zeitpunkt müssen auch alle Bewerber eine Liste mit mindestens 25 Stockacher Bürgern vorweisen können, die ihnen ihre Unterstützung mit einer Unterschrift zusagen. Dabei handelt es sich um eine neue Gesetzesvorschrift.