Nach zwei lange Jahren, die auf Schloss Langenstein der Alefanzorden nicht mehr verliehen werden konnte, dachten sich wohl Vereinspräsident Michael Fuchs und die Vorsitzende des Vereins, Carola Schäpke, man könnte etwas göttlichen Beistand gebrauchen. Der Alefanzorden im Jahr 2023 geht an den Dekan der Dekanates Sigmaringen-Meßkirch, Stefan Schmid. Vor zahlreichen Gästen ist Schmid zu später Stunde auf Schloss Langenstein geehrt worden. Die Auszeichnung erfolgt auf Vorschlag der Loschore.

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Stefan Schmid, geboren in Konstanz, hat erst über den Umweg einer Schreinerausbildung in den Dienst des Herren gefunden. In der Verleihungsurkunde wird vor allem das seelsorgerische Wirken des Geistlichen hervorgehoben. In Meßkirch habe Schmid „mit 25 Hennen, denen er täglich aus der Bibel vorliest, und zwei Traktoren, mit denen er zu seinen seelsorgerischen Pflichten reist, eine veritable Landwirtschaft im Pfarrgarten eingerichtet“. Er suche selbst im „hintersten Ecken der dunkelsten Kneipen“ seine Schäflein auf.

Dekan Stefan Schmid wird mit dem Alefanzorden ausgezeichnet.
Dekan Stefan Schmid wird mit dem Alefanzorden ausgezeichnet. | Bild: Volk, Siegfried

Ein besonderes Talent an der Drehorgel

Ein besonderes Talent hat der Alefanzordensträger Schmid wohl auch an der Drehorgel, wie es weiter in der Verleihungsurkunde heißt. Dies habe ihm monatliche Audienzen bei seinem Erzbischof verschafft, zu denen er jeweils „mit schlotternden Knien hinfuhr“ und mit zahlreichen neuen Aufgaben heimkehrte. Mit der Verleihung des Alefanzordens solle Dekan Stefan Schmid nicht mehr nur in Meßkirch wirken, sondern die seelsorgerische Betreuung der gesamten Narrenwelt übernehmen.

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Alefanzorden seit 1977 eine hohe Auszeichnung

Der Alefanzorden wird bereits seit 1977 jährlich an eine Persönlichkeit verliehen, die zuvor durch Individualismus, Eigensinn und „gegen den Strom schwimmen“ aufgefallen ist. Er gilt als eine der wichtigsten närrischen Auszeichnungen in der schwäbisch-alemannischen Fasnacht, wie das Schloss Langenstein festhält. Der erste Preisträger war der alemannische Mundartdichter und Fasnachter Walter Fröhlich, auch bekannt als Wafrö. Zuletzt hat 2020 der ehemalige CDU-Ministerpräsident und EU-Kommissar Günther Oettinger den Orden verliehen bekommen.