Wohin mit dem Grünschnitt? Diese Frage hat seit März die Bewohner im Raum Stockach beschäftigt. Ganz abgesehen von anderen Abfällen, die Privatpersonen sowie Firmen bis zur insolvenzbedingten Schließung der USG Umwelt Service GmbH dort abgeben konnten. Nun ist klar: Ab Donnerstag, 24. Juni, geht der Betrieb auf dem Gelände der Entsorgungsfirma wieder los. Die Container-Marquardt GmbH mit Sitz in Weilheim und Niederlassung in Steißlingen hat die USG gekauft und betreibt künftig das Gelände an der Bundesstraße 313 vor dem Ortseingang von Stockach.
Diese Übernahme habe sich schon länger angebahnt, wie Martina Marquardt erzählt. Sie leitet seit dem 1. Januar mit ihrer Schwester das Familienunternehmen, das die Eltern gegründet haben. Mehrere Firmen hätten ein Angebot für die insolvente USG abgegeben. Container-Marquardt sei dann in der engsten Auswahl gewesen. Der Insolvenzverwalter habe mit den Top 3 Kontakt aufgenommen und gesprochen.

Dann die unerwartete Überraschung für das Familienunternehmen: „Der Insolvenz-Verwalter rief vor ein paar Wochen an, dass wir den Zuschlag bekommen haben“, erzählt Martina Marquardt. Der Notartermin war am Montagnachmittag.
Firma übernimmt fast alle Angestellten
Der Insolvenzverwalter habe alles geregelt, erzählt sie auf SÜDKURIER-Nachfrage. Stefan Trummer, einer der früheren USG-Geschäftsführer, habe nur mal noch Sachen abgeholt, aber ansonsten mit Verkauf und Übergang nichts zu tun gehabt. Die Übernahme sei gut gelaufen, da die Büroangestellten und Fahrer sich mit allem auskennen.
„Sie haben uns sehr geholfen, damit wir uns einen Überblick verschaffen konnten. Wir haben gute Unterstützung und wurden sehr gut aufgenommen“, sagt Manuela Marquardt. Zehn Festangestellte und Aushilfen seien übernommen worden. Der Außendienst-Mitarbeiter habe nicht zur Struktur des Betriebs gepasst und auch der frühere Betriebshofleiter sei nicht mehr da.

Die Firma hatte bereits Gespräche mit den Bürgermeistern von Stockach, Bodman-Ludwigshafen und Orsingen-Nenzingen, da die Einwohner kostenlos den Grünschnitt bei der USG entsorgen konnten. Diese Möglichkeit gibt es auch künftig bei Container-Marquardt.
Vorbereitungen für die Eröffnung laufen
Die junge Chefin ist momentan vor Ort, da noch alles eingerichtet werden muss, ehe es am Donnerstag losgehen kann. Sie wird auch in der kommenden Zeit anwesend sein. Die Vorbereitungen für die Neueröffnung laufen auf Hochtouren. Im Büro sei schon einiges renoviert und neu organisiert worden. Auf dem Hof würden bis Donnerstag noch alte Abfälle aus USG-Zeiten abgefahren, damit wieder neuer Müll angenommen werden könne, erzählt sie.

Und der Name?
Die USG gibt es definitiv nicht mehr. Die neuen Schilder mit dem Namen Container-Marquardt seien bereits bestellt. Container-Marquardt habe einen guten Ruf und stehe für Qualität sowie Zuverlässigkeit, sagt die Chefin. Das Vertrauen in die USG sei bei den Kunden weg. Die USG habe auch viele Kunden verloren, deren Vertrauen Container-Marquardt nun gewinnen möchte. Manuela Marquardt ist bereits sehr gespannt auf den Donnerstag und wie der Betrieb in der kommenden Zeit anläuft.