Alles hat danach ausgesehen, als hätten die Stockacher am Sonntag, 15. Oktober, die Wahl zwischen vier Kandidaten, wenn sie einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin für Bürgermeister Rainer Stolz wählen müssen. Doch kurz vor Ende der Frist ist am Montagabend noch eine weitere Bewerbung im Rathaus eingetrudelt: Die von Jayden Stefan Grey.
Der Singener ist in Stockach kein Unbekannter. Anfang 2021 hatte er angekündigt, im interkommunalen Gewerbegebiet Blumhof eine große Tierklinik bauen und betreiben zu wollen. In unregelmäßigen Abständen gab es immer wieder mal Erfolgsmeldungen, dann lange nichts. Zuletzt kam aus dem Rathaus auf Nachfrage des SÜDKURIER die Information, dass die Frist für die Reservierung des nötigen Grundstücks abgelaufen sei. Das war Mitte Juli 2023. Grey war damals trotz mehrfacher Kontaktversuche für einen Kommentar zum mutmaßlichen Ende des Projekts nicht zu erreichen.

Fast hätte es Christophe Heinz doch noch auf den Stimmzettel geschafft
Nun hat er also seine Bewerbung für den Bürgermeisterposten eingereicht und wird zusammen mit Yurdagül Coşkun aus Wuppertal, Rainer Beel aus Freudenberg, Susen Katter aus Radolfzell-Liggeringen und Michael Mende aus Raithaslach auf dem Stimmzettel stehen. Der Wahlausschuss, der Montagabend tagte, bestätigte, dass fünf Bewerbungen form- und fristgerecht eingereicht wurden. Die Bewerbung von Christophe Heinz wurde vom Gemeindewahlausschuss zurückgewiesen.
Heinze hatte zwar schon vor geraumer Zeit angekündigt, dass er seine Bewerbung zurückziehen werde, doch habe er dies dem Wahlamt nicht schriftlich mitgeteilt, wie es eigentlich erforderlich gewesen wäre. Seine Bewerbung war also formal noch bis Montagabend im Rennen.
Allerdings waren unter seinen 26 Unterstützer-Unterschriften zwei dabei, die auch noch für einen anderen Kandidaten unterschrieben haben. Diese sind damit für beide Kandidaten ungültig. „Damit wurden bei Christophe Heinz die erforderlichen 25 Unterstützerunterschriften unterschritten“, erklärte Thorsten Keller vom Wahlamt in der Wahlausschusssitzung.

Es gab noch mehr Anfragen
Wie Bürgermeister Rainer Stolz erklärte, habe es während der Bewerbungsfrist noch weitere Anfragen gegeben und es seien auch noch von verschiedenen Interessenten Unterlagen angefordert worden. Weitere Bewerbungsschreiben sind jedoch nicht eingegangen. Somit gab es insgesamt sechs Bewerbungen für das Amt, fünf sind zugelassen.
So läuft die offizielle Kandidatenvorstellung ab
Der Ausschuss legte zudem fest, dass es eine öffentliche Kandidatenvorstellung der Stadt am Donnerstag, 5. Oktober, um 19 Uhr in der Jahnhalle geben wird. Alle fünf Kandidaten werden dabei 20 Minuten Zeit bekommen, ohne technische Hilfsmittel ihr Wahlprogramm vorzustellen. Sie werden dabei einzeln auf der Bühne sein und in der Reihenfolge des Eingangs ihrer Bewerbung auftreten.
Eine Frage-Möglichkeit wird es dabei nicht geben. „Wir wollen die Aufmerksamkeitsspanne des Publikums bei fünf Bewerbern nicht überfordern“, erklärte Bürgermeister Rainer Stolz.
Auch der SÜDKURIER lädt alle Bewerber zu einer Podiumsdiskussion in der Jahnhalle ein. Diese findet am Mittwoch, 27. September, um 19 Uhr, ebenfalls in der Jahnhalle statt. Der Eintritt ist für alle interessierten Bürgerinnen und Bürger kostenlos.