Rund 13.000 Autos fahren allein aus Richtung Rißtorf pro Tag durch Stockach. Das ergab eine Auswertung, welche die Firma Modus Consult aus Ulm im vergangenen Jahr im Auftrag der Stadt ausgeführt hat. Doch: „Wer einfach nur durch Stockach durchfährt, der nimmt die Stadt in erster Linie als Gewerbestadt wahr“, sagt Kulturamtsleiterin Corinna Bruggaier. Deshalb sollen die Ortseingänge in Zukunft noch besser genutzt werden, um zu zeigen, was Stockach insgesamt zu bieten hat.
Die Tafeln entsprechen nicht mehr dem Anspruch der Stadt
Bisher geschieht das zu bestimmten Veranstaltungen über Tafeln mit großen Hinweisschildern. „Mit mäßigem Erfolg“, wie Bürgermeister Rainer Stolz in der jüngsten Sitzung des Planungsausschusses bemerkte. Schließlich seien die Tafeln noch im vergangenen Jahrhundert aufgestellt worden, so Stolz.
„Der Anspruch eines Mittelzentrums ist ein anderer, ein deutlich größerer“, betonte der Rathauschef. Deshalb sollen nun zwei der Tafeln durch digitale Anzeigen ersetzt werden. Für Corinna Bruggaier ist dies ein „mächtiges Instrument“, um an solch stark frequentierten Stellen noch besser zu zeigen, was die Stadt zu bieten hat.
„Wir müssen mit der Zeit gehen“
„Das sollten wir unbedingt weiter ausbauen und in diesem Zusammenhang müssen wir auch mit der Zeit gehen“, so Bruggaier. Die Erfahrung habe gezeigt, dass bei Nutzung der Tafeln für Veranstaltungen die Kartenverkaufszahlen an dem Tag der Aufstellung und den folgenden deutlich anstiegen.
Der Ausschuss stimmte dafür, dass die Planungen weiter vorangetrieben werden sollen, wonach zunächst die beiden Ortseingänge von Rißtorf und von Windegg her kommend mit neuen, digitalen Tafeln ausgestattet werden sollen. Dabei handelt es sich um geschlossene Stelen mit einem Monitor.

Die Wahl fiel auf diese beiden Ortseingänge, weil sie bereits baulich gestaltet seien. Für den Eingang von Ludwigshafen kommend stehe das zum Beispiel noch aus. Von Windegg kommend ist die alte Tafel bereits abgebaut, da sie beschädigt war und nicht mehr ersetzt werden konnte, war im Ausschuss zu erfahren.
Zwei Tafeln für 40.000 Euro
Rund 40.000 Euro an Kosten fallen für die neuen Tafeln an, wie aus den Sitzungsunterlagen des Gremiums hervorgeht. Hinzu kommen jährlich laufende Kosten in Höhe von rund 1000 Euro für Lizenzgebühren und Wartung.
Doch lohnt sich diese Investition? „Die digitalen Ortseingangstafeln kosten zwar viel Geld, sparen aber auf Dauer auch Ressourcen, weil keine Platten für die einzelnen Veranstaltungen mehr produziert und hinterher weggeworfen werden müssen“, erklärt Corinna Bruggaier.
Zudem seien die neuen Tafeln flexibler einsetzbar. So könne beispielsweise bei Veranstaltungen auch immer wieder ein zusätzlicher Hinweis auf das kostenlose Parken im Parkhaus eingeblendet werden. Ressourcen und Fachwissen seien bereits vorhanden, weil das Regie-System, mit dem die Tafeln bespielt werden sollen, das gleiche ist wie für die Hinweistafeln im Alten Forstamt.
In diesem Zusammenhang sollen auch die Bauzäune, die mit Bannern für Veranstaltungshinweise in der Stadt genutzt werden, reduziert werden, stellt Bruggaier in Aussicht. In den späten Abendstunden könne das Licht der neuen Stelen reduziert und über Nacht ganz abgeschaltet werden. Der genaue Standort der beiden Tafeln müsse indes noch mit dem Straßenbauamt abgesprochen werden, machte Bürgermeister Stolz deutlich.
Auch die Ortsteile sollen sichtbarer werden
Stadtrat Martin Bosch (CDU) lobte den Vorschlag aus der Verwaltung ausdrücklich. „Wir haben über dieses Thema schon vor Jahren gesprochen. Schön, dass es jetzt in die Umsetzung gehen kann“, betonte er. Stadtrat Udo Pelkner (FWV), der zugleich Ortsvorsteher von Wahlwies ist, wünscht sich, dass auch die Ortsteile auf den neuen Tafeln vorkommen. Das ist ein Vorschlag, dem Stolz und Bruggaier sehr positiv gegenüberstehen, wie sie in der Sitzung deutlich machten.
Wie Corinna Bruggaier im Gespräch mit dem SÜDKURIER erklärt, sollen die Tafeln möglichst noch dieses Jahr aufgestellt werden. Allerdings hängt der genaue Termin nicht zuletzt noch von einigen ausstehenden Genehmigungen ab. Sie hofft indes, dass es vielleicht sogar noch pünktlich zum Schweizer Feiertag klappt.