Die Idee zur Gründung eines Nachbarschaftshilfevereins in Wahlwies liegt rund ein Jahr zurück. Damals stand Sandra Siegenthaler, eine der Initiatorinnen des Vereins, vor der Tür von Beate Klatt und erzählte ihr davon. „Sie hat mich gleich dafür gewonnen“, so die frühere Wahlwieser Ortsvorsteherin. Auch Marei Hettenbach war direkt begeistert. Die Frauen nahmen anschließend Kontakt mit dem Verein Hand in Hand in Orsingen-Nenzingen auf und bekamen viele nützliche Tipps von Vera Zeiher und Gabi Martin.

Beate Klatt erzählt, dass in Gaienhofen durch Maria Hensler schon vor 20 Jahren ein Nachbarschaftshilfeverein ins Leben gerufen wurde, der genauso geführt werde, wie sie sich das auch vorstellten. Von dort bekamen sie ebenfalls Informationen und überlegten, wie sie dieses Angebot in Wahlwies umsetzen können. Inzwischen ist der Verein mit dem Namen Allerhand ein eingetragener Verein.

Verein stieß schnell auf großes Interesse

Weil es der erste Nachbarschaftshilfeverein in Stockach werden sollte, sprachen die Frauen zunächst im Ortschaftsrat vor, ob ein solches Angebot gewünscht und unterstützt würde. Sandra Siegenthaler sagt: „Als von dort ein positives Signal kam, haben wir mehrere Leute angesprochen, bis klar war, dass wir genügend Helfer bekommen werden.“

Erst dann gingen sie mit ihrem Herzensprojekt an die Öffentlichkeit. Beim ersten Termin im Pfarrzentrum habe das rege Interesse seitens der Bevölkerung sogar ihre Erwartungen übertroffen. „Wir haben gleich einige Mitglieder gewonnen, die uns bestärkt haben, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, resümiert Beate Klatt erfreut.

Wie kann man sich im Verein engagieren?

Sie berichtet, dass vier Frauen schon erste Kurse für häusliche Betreuung in der Altenpflege belegt hätten. „Wir haben auch das Gespräch mit dem Landratsamt Konstanz gesucht, weil wir von dort die Anerkennung als Unterstützungsangebot im Alltag benötigen. Mit dieser Anerkennung dürfen wir über Pflegestufe 1 abrechnen“, erklärt sie. Personen, die künftig die Hilfe des Vereins in Anspruch nehmen, können die geleisteten Stunden von den 125 Euro Entlastungsbetrag an den Verein bezahlen.

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Beate Klatt erläutert: „Unsere Helfer werden alle im Ehrenamt auf Ehrenamtspauschale arbeiten dürfen. Eine angestellte Person macht die Buchhaltung und Verwaltung des Vereins. Dafür fallen Lohn und Lohnnebenkosten an, für die der Verein finanzielle Unterstützung braucht.“

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Außerdem müsse eine Vereinshaftpflichtversicherung mit Dienstreiseschutz abgeschlossen werden, über welche alle Helfer und Mitarbeiter versichert seien. Die Versicherungssumme liege bei rund 1000 Euro pro Jahr. Beide Frauen betonen: „Wir brauchen eine feste Pauschale von der Stadt, die regelmäßig fließt – so wie andere Gemeinden es handhaben. Anderen Nachbarschaftshilfevereinen zahlen die jeweiligen Gemeinden bis zu 1,50 Euro pro Einwohner.“

Auch andere Ortsteile könnten profitieren

Der Verein startet in Wahlwies – das ist den Initiatorinnen ein ganz großes Anliegen. „Wenn es gut läuft, können wir uns vorstellen, auch andere Stockacher Ortsteile einzubeziehen“, sagt Beate Klatt. Beim Seniorennachmittag haben sie sich bereits vorgestellt, das Interesse sei groß gewesen.

„Derzeit warten wir noch auf das Schreiben des Finanzamtes mit der Anerkennung auf Gemeinnützigkeit“, erklärt Sandra Siegenthaler und fügt hinzu, dass sie demnächst Faltblätter an jeden Haushalt im Ort verteilen werden, in denen alle Kontaktinformationen stehen.

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