Es ist wie so oft an den Bahnhöfen zwischen Radolfzell und Stockach: Ein paar Augenblicke zu spät am Bahnsteig erschienen und schon ist der Zug weg. Bis der nächste fährt, dauert es ganz schön lange. Doch das ändert sich jetzt. Zum 10. Dezember haben die Eisenbahnverkehrsunternehmen ihre Fahrpläne angepasst. Dadurch erreicht das Seehäsle den Halbstundentakt – sehr zur Freude der Fahrgäste.
Großer Vorteil für Schüler
„Vor allem im Winter ist es sehr ärgerlich, wenn wir eine Stunde warten müssen. Super, dass der Zug jetzt jede halbe Stunde fährt“, sagen zwei Schüler am Bahnhof in Radolfzell erfreut. So sieht es auch Jonas Freißmann. Der 15-jährige Schüler aus Stockach findet es „super, dass das Seehäsle jetzt alle halbe Stunde fährt. Dann muss man nicht eine Stunde warten, wenn man nach der Schule einen Zug verpasst“.
Seit dem Fahrplanwechsel verkehrt das Seehäsle von Montag bis Freitag von 6 Uhr bis 20 Uhr durchgängig alle halbe Stunde. Am Abend ab 20 Uhr sowie am Wochenende gibt es nun einmal stündlich bis Mitternacht eine Verbindung. Das gab das Verkehrsministerium Baden-Württemberg bekannt. Außerdem erhalte der Zug einen neuen Anstrich, verfüge nun über Toilette und WLAN.
Mit dem neuen Fahrplan übernimmt die DB Regio den Betrieb des Seehäsles und löst nach 20 Jahren die Südwestdeutsche Landesverkehrs-GmbH (SWEG) als bisherigen Betreiber der Strecke ab. Auch der offizielle Name des kleinen Zuges mit zwei Waggons ist damit abgefahren: Er fährt ab sofort nicht mehr als RB32, sondern als S61 auf den Schienen.
Erstes Fazit der Bahn ist positiv
Neuer Fahrplan, neuer Name. Ist das schon alles? Nein, denn die Fahrgäste freuen sich dank der „Ausweitung des Sitzplatzangebots über mehr Komfort und Service. Wir sind bislang sehr stabil unterwegs“, so ein Sprecher der Deutschen Bahn auf Nachfrage.
David Weltzien, Vorsitzender der Regionalleitung DB Regio Baden-Württemberg, sieht die Anpassung des Seehäsles als „ein deutliches Plus für die ganze Region“ an. „Mein Dank gilt dem Landkreis Konstanz, der das ermöglicht hat“, fügte er hinzu.
Nicht nur Schüler sind mit den Neuerungen zufrieden: „Das lange Warten hat endlich ein Ende“, sagt ein Mann am Bahnhof in Radolfzell.