Noch heute sehe ich ihn in der Erinnerung deutlich vor mir – den Preisfux an der Kurve Dillstraße/Talstraße. Rechts neben dem Eingang stand eine Imbissbude mit einer sehr netten Dame, die immer leckere Curry-Wurst gemacht hat, wenn wir uns nach dem Einkaufen etwas zu essen geholt haben.
Innen rechts gab es die Bäckertheke, links standen die Kassen, an der ich tatsächlich mal einen der damals begehrten Fünf-D-Mark-Scheine als Wechselgeld erhalten habe. Die gab es, aber es kursierten offenbar nicht viele. Zumindest waren sie für mich und meine Mitschüler eine Seltenheit mit Sammlerwert.
Preisfux statt Schul-Mensa
Der Bäcker und die Zeitschriften-Regale neben der Kasse waren zumindest an Schultagen eine häufige Anlaufstelle für mich. Immerhin war der Preisfux damals die einzige Einkaufsgelegenheit in der Nähe des Gymnasiums, also ideal für die Pause bis zum Mittagsunterricht. Eine Mensa gab es in den 90ern noch lange nicht – nur einen kleinen Verkauf in der großen Pause an der Hausmeistertheke im Erdgeschoss.
Den Lidl in der kleinen Sackgasse Bodanstraße fand ich immer etwas kurios. Da gab es dieses altmodische Metall-Drehkreuz, durch das man sich schieben musste.
Innen war sogar eine Metzgerei-Theke, wenn mich die Erinnerung nicht trügt: Nach dem Drehkreuz den Gang entlang, links und alles gerade aus – dann kam man darauf zu. Die schrägen Parkplätze in der Gasse waren mir als Kind übrigens nie so ganz geheuer. Die Parksituation ist heute noch gleich, doch statt Lidl befindet sich dort jetzt eine Schuhladen-Kette.
Schlecker mit Metzgertheke – kurios
Aber auch der kleine Norma (heute Tanzschule) in der Oberstadt hatte etwas Seltsames an sich. Er schien immer so klein und gedrückt. Ob es dort auch ein Drehkreuz gab, weiß ich nicht mehr. Aber der Schlecker schräg gegenüber hatte eine Metzgertheke ganz hinten – kurios.

Apropos Schuhladen: Wo heute die Geschäftsstelle der Malteser ist, waren wir in meiner Kindheit oft Schuhe einkaufen – im Schuhgeschäft Kunicki. In einer Schublade im Keller meines Großelternhauses ist mir neulich sogar noch eine Einkaufstüte aus dem damaligen Geschäft in die Hände gefallen. Ein echtes Stück Stockacher Zeitgeschichte.
Und dann wäre da noch der Streco. Eigentlich war ich nicht so oft drin, aber manchmal haben wir dort nach Kleidung geschaut. Am deutlichsten ist mir der große klobige Kassenblock bei den Türen in Erinnerung geblieben.
Gedrückter Eingangsbereich in der Post
Die Post beim Bahnhof hat mich übrigens immer fasziniert. Auch in den 90ern hatte die Inneneinrichtung den Charme früherer Jahrzehnte. Man kam in den Flur und rechts waren soetwas wie dunkle Glaskabinen zum Telefonieren. Es wirkte alles etwas eng – zumindest in meiner Erinnerung. Anschließend führte rechts eine Tür in den Schalterraum, in dem links und hinten Schalterfenster in der Wand waren.
Mir klingt das Geräusch der kleinen Rollen, über die Pakete an die Angestellte übergeben wurden, noch in den Ohren. Es standen auch Tische im Schalterraum, an denen die Kunden Pakete beschriften konnten.

Viele Läden gibt es nicht mehr
Und da wären noch so viele Geschäfte, die ich vor dem inneren Auge sehe, wenn ich heute an den Gebäuden vorbeilaufe: Farben Prasse, die beiden Schlecker-Filialen, den Feyel, die Drogerie Trinkner oder der List. An der Hecke zur Kirchhalde hing übrigens bis vor ein paar Jahren noch zwischen dem Grün ein Schild, das zum Prasse wies.