Es ist ein niedliches Spektakel, das sich derzeit auf der Straußenfarm in Airach abspielt: Die nächste Laufvogelgeneration schlüpft aus ihren Eiern. Gelegt werden diese von den ausgewachsenen Zuchthennen auf dem Hof – nicht nur jetzt, sondern bis in den Spätsommer. Jeden zweiten Tag kommt ein neues Ei dazu, pro Henne sind es 60 bis 65 Eier pro Jahr. Und die bringen einiges an Gewicht auf die Waage: Straußeneier können bis zu 1900 Gramm wiegen.
Vom Personal der Straußenfarm werden die Eier täglich aus den Gehegen geholt – denn die Hennen brüten sie nicht selbst aus. Das erledigt ein Brutofen. Pro Gehege gibt es einen Hahn mit jeweils mehreren Hennen – und beim Einsammeln gilt Vorsicht, denn die Tiere verteidigen die Gehege, die ihrem Revier entsprechen, notfalls wütend.
Die Küken schlüpfen
In den Eiern wachsen die Küken heran – bis es schließlich ziemlich eng wird. Den Durchbruch durch die Schale müssen sie dann alleine schaffen. Aber bei der letzten Hürde, den Kopf aus dem Ei zu strecken und dem Ei zu entsteigen, können die Mitarbeiter der Straußenfarm helfen.
Zur Welt kommen die Küken im Schlupfbrüter. In dem Gerät liegen die Straußeneier in Schubladen nebeneinander. Auch nach dem Schlupf bleiben die Küken für einige Stunden in den Schubladen liegen oder sitzen, bis sie getrocknet sind.
Außerdem müssen sie sich nach dem Schlüpfen erst einmal ausruhen und schlafen.
Am Anfang fällt es den Küken nach der langen Zeit im Ei gar nicht so leicht, den Kopf auf dem Hals zu balancieren. Die Muskulatur wird aber schnell kräftig, sodass dies dem Straußenküken schon in Kürze gelingt.

Weiter geht es unter die Wärmelampe
Die nächste Station für die Küken ist der Kükenstall – quasi die Kinderkrippe für die kleinen Laufvögel. Unter den Wärmelampen herrscht reger Betrieb, ein Platz ist immer heiß begehrt. Am Anfang brauchen die Küken viel Wärme.
Die Fleckenmaserung an ihrem Hals sowie die stacheligen Federn am Rumpf der Küken sind zur Tarnung in der Savanne Afrikas gedacht – der Heimat ihrer wilden Verwandten. Der Hals der Kleinen ist flauschig weich, der Rest fühlt sich drahtig und borstig an.
Und noch etwas lässt sich schon im Kükenstall beobachten: Die neugierige Art der Vögel. Schon der Nachwuchs muss alles ganz genau untersuchen.
Wenn die Küken älter sind als vier Wochen, dürfen sie in den Obstgarten der Straußenfarm, den sogenannten Kindergarten, umziehen. Dort haben sie schon mehr Platz und eine grüne Wiese zum Herumrennen, Spielen und Fressen.
Erst nach einem Jahr wird das Geschlecht deutlich
Sind die Tiere noch nicht ausgewachsen, lässt sich noch nicht eindeutig erkennen, welches Tier männlich und damit ein Hahn, und welches Tier weiblich und damit eine Henne ist. Das ist auch bei den etwa einjährigen Jungtieren auf der Straußenfarm noch so. In Kürze werden sie aber voneinander unterscheidbar sein: Die Hähne bekommen dann ein tiefschwarzes Gefieder, einen rosa Schnabel und rosa Beine. Die Hennen werden grau, mit einem braunen Schnabel und braunen Beinen.
Die Neugierde der Laufvögel ist nicht nur bei den Küken, sondern auch bei den älteren Tieren zu beobachten.