Tengen Die Bevölkerung auf dem Randen ist noch nicht festmüde. Das zeigte sich beim Besuch des 34. Weiler Dorffestes. Obwohl in Tengen und den Ortsteilen in den vergangenen Wochen mit dem Dorffest in Watterdingen, dem Bezirksmusikfest in Tengen und den Feierlichkeiten zum 50. Stadtjubiläum ein Fest nach dem anderen stattfand, strömten die Besucher am Sonntag den ganzen Tag über in Scharen nach Weil. Sie kamen zu Fuß, mit dem Fahrrad und mit dem Auto. Um die Mittagszeit war es schwer, auf dem Festgelände einen Sitzplatz zu bekommen. „Wir sind mehr als zufrieden, einmal mit dem Besuch und vor allem mit dem Wetter“, meinte Peter Rendler vom Festausschuss. Nur ungern erinnern sich die Weiler an das Dorffest im Regen vor zwei Jahren.

Neu in diesem Jahr war insbesondere für die jüngeren Gäste, dass es bereits am Samstagabend eine Warm-Up-Party mit DJ gab. „Für das erste Mal war sie recht gut besucht“, erzählte Mitorganisator Konrad Frank. Der Sonntag startete im liebevoll dekorierten Zelt mit einem Festgottesdienst. Hierzu konnte Gemeindereferentin Judith Müller mit dem Gemeindeteam bereits eine große Zahl von Besuchern begrüßen.

Das Leben in Weil ist schön

Musikalisch umrahmt wurde der Gottesdienst von der Chorgemeinschaft Blumenfeld-Tengen-Talheim unter der Leitung von Thomas Löchle und hatte das Thema „Gemeinsam sind wir stark“. Sinnbildlich stand ein Bänkle auf der Bühne. Auf ihm unterhielten sich Sandra Messmer und Gabi Appelt über das Leben in Weil. Dabei kamen die beiden zu dem Schluss: „Mir lebed gern hier in Weil – weil`s schön ist.“ Judith Müller verwies auf die Herausforderungen, die ein Leben in Gemeinschaft mit sich bringe, und führte aus, dass Gemeinschaft gepflegt und gehütet werden müsse und dass sich eine gute Gemeinschaft durch Beständigkeit auszeichne. Der Musikverein Watterdingen-Weil hatte bereits auf der Bühne für das Frühschoppenkonzert Platz genommen, als Andrea Specht, die das Dorffest erstmals als Ortsvorsteherin erlebte, vor dem Bieranstich betonte: „Ich bin stolz auf alle Helfer, auf alle Weiler. Beeindruckend, was ihr auf die Beine gestellt habt.“ Diesen Worten schloss sich Bürgermeister Selcuk Gök, der seinen Urlaub für das Weiler Dorffest unterbrochen hatte, an und ergänzte: „In diesen herausfordernden Zeiten, in denen die Kommunen bei der Erfüllung der Pflichtaufgaben stark gefordert sind, dürfen die Leistungen der vielen Freiwilligen in den Dörfern nicht vergessen werden. Es ist toll, wie die demokratischen Werte hochgehalten werden.“

Mit Blick auf die Feste in Tengen verwies Gök auf den gelebten Zusammenhalt in den Vereinen. „Es ist wichtiger denn je, Möglichkeiten für Begegnungen zu schaffen.“ Über tolle Begegnungen freuten sich beispielsweise Heidi und Gerhard Riede aus Hilzingen: „Wir sind mit dem Fahrrad unterwegs und haben hier in Weil Halt gemacht. Nun haben wir Leute getroffen, die wir schon ewig nicht mehr gesehen haben.“ Als am frühen Sonntagabend die Dörflemusikanten mit Blasmusik unterhielten, war das Festzelt noch immer gut gefüllt. Am Montag wurde die Veranstaltung mit einem Handwerkervesper und dem großen Bierabend mit den Seegaunern beendet.